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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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218 Dahner Felsenland<br />

➔ Vorrangig sind die Aufforstungen in den großen Magergrünlandbeständen um Schwanheim und<br />

Darstein, an den Hängen des Wieslautertals bei Bundenthal und Bruchweiler sowie im<br />

Schwobtal bei Schönau zu beseitigen.<br />

� Entwicklung von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte zur Pufferung gegenüber externen<br />

Einträgen in bestehende extensiv genutzte Biotope.<br />

➔ Dies gilt besonders für die Ränder der Feuchtgrünlandkomplexe in den Bachauen, die an intensiv<br />

landwirtschaftlich genutzte Flächen angrenzen, so v. a. im Saarbachtal nördlich von Ludwigswinkel<br />

und im Bachtal südwestlich von Busenberg.<br />

� Entwicklung von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte zur Vernetzung von Magerbiotopen.<br />

➔ Zwischen Schindhard und dem Bärenbrunnerhof sind ackerbaulich genutzte <strong>Bereich</strong>e partiell zu<br />

kleinräumig wechselnden Biotopmosaiken aus Ackerflächen und extensiv genutzten Grünlandflächen<br />

umzugestalten.<br />

5) Erhalt und Entwicklung von Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden (vgl. Kap. E.2.3.3).<br />

Der Biotoptyp "Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden" ist in der <strong>Planung</strong>seinheit vorwiegend als<br />

Bestandteil größerer Magergrünlandkomplexe entwickelt. Ausgedehnte Bestände liegen östlich von<br />

Hauenstein, um Erfweiler, westlich von Busenberg, am Segelflugplatz bei Bundenthal, bei Hirschthal<br />

und an den Hängen um Fischbach. Daneben sind im Königsbruch zwischen Fischbach und Schönau<br />

Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden eng mit Röhrichten, Großseggenrieden, Feucht- und Naßwiesen<br />

verzahnt. An der "Zeppelinhalde" bei Nothweiler sind Restbestände einer ehemals ausgedehnten<br />

Wacholderheide erhalten.<br />

Von Bedeutung sind die Bestände des Biotoptyps in der <strong>Planung</strong>seinheit in erster Linie als Lebensraum<br />

für spezialisierte, zumeist wärmeliebende Insektenarten, so z. B. für die an Thymian gebundenen<br />

Schmetterlinge Graublauer Bläuling, Schwarzfleckiger Bläuling und Thymian-Widderchen. Im Rahmen<br />

der Tagfalterkartierung durch WEIDNER (1994) wurden diese Arten z. B. westlich von Bundenthal,<br />

westlich von Busenberg und östlich von Hauenstein nachgewiesen. Die Biotopkartierung nennt<br />

Vorkommen von Steppengrashüpfer, Gefleckter Keulenschrecke und Gemeinem Scheckenfalter auf der<br />

Wacholderheide bei Nothweiler. Starkes Gehölzaufkommen hat die Lebensraumeignung für<br />

offenlandbewohnende Arten hier jedoch sehr stark eingeschränkt.<br />

Größere Bestände von Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen, die stellenweise mit spärlich bewachsenen<br />

Sandrasen durchsetzt sind, existieren auf dem ehemaligen Militärgelände zwischen Petersbächel<br />

und Ludwigswinkel 443 . Nordwestlich von Petersbächel wurde aktuell das Vorkommen der<br />

Rostbinde (Hipparchia semele) festgestellt (eigene Beobachtung), die die Randbereiche lichter Kiefernwälder<br />

mit Kontakt zu lückig bewachsenen Zwergstrauchheiden und Sandrasen besiedelt. Die<br />

gewerbliche Nutzung der ehemaligen Militäranlagen bei Petersbächel und besonders die Aufforstung der<br />

vegetationsfreien bzw. -armen Flächen lassen das Verschwinden der Rostbinde und anderer<br />

hochspezialisierter Arten mit Bindung an vegetationsarme Offenbiotope in näherer Zukunft erwarten.<br />

Ziegenmelker und Heidelerche stellen ähnliche Anforderungen an den Lebensraum wie die Rostbinde,<br />

wurden aktuell aber nicht mehr im Dahner Felsenland festgestellt (ROTH 1994). Ehemals haben diese<br />

Arten stark von einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung der Waldbestände z. B. durch Beweidung<br />

und Streuentnahme und der damit verbundenen Auflichtung der Wälder profitiert und waren im<br />

gesamten Pfälzerwald sicherlich weiter verbreitet. Gleiches gilt für den Rosmarin-Seidelbast (Daphne<br />

cneorum), der vorzugsweise in sehr lichten Kiefern-Trockenwäldern auf mäßig sauren Standorten<br />

wächst. 1987 war lediglich noch ein Vorkommen mit einer einzigen Pflanze an einem Wegrand südlich<br />

des Rösselweihers bei Ludwigswinkel bekannt (FISCHER 1987). Im 19. Jahrhundert hatte die Art im<br />

Pfälzerwald noch ein deutlich größeres Areal. Grenznahe Vorkommen des Rosmarin-Seidelbast<br />

existieren auf französischer Seite im <strong>Bereich</strong> des Truppenübungsplatzes Bitche (GENOT 1995).<br />

443 In der Bestandskarte sind die Flächen nicht dargestellt, da das Gebiet zum Zeitpunkt der Kartierung noch nicht zugänglich<br />

war.

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