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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Westlicher Pfälzer Wald 187<br />

Besonders die kleinflächigen Ausbildungen des Biotoptyps in den engen Auen der Bachoberläufe 437 sind<br />

mit Fichten aufgeforstet. Dies führt zu starken Beeinträchtigungen des Individuen- und Populationsaustauschs<br />

bachauentypischer Organismen.<br />

Zusätzliche Entwicklungspotentiale für Röhrichte und Großseggenriede sind nur an wenigen Stellen der<br />

Bachauen vorhanden. Meist sind diese Standorte auf die unmittelbaren ufernahen <strong>Bereich</strong>e der<br />

Fließgewässer beschränkt.<br />

� Erhalt und Entwicklung von Röhrichten und Großseggenrieden als Bestandteil der durchgängigen<br />

Grünlandkomplexe in den Bachtälern.<br />

� Sicherung eines in der <strong>Planung</strong>seinheit seltenen Biotoptyps mit hoher Bedeutung für den Arten- und<br />

Biotopschutz.<br />

➔ Das gilt vordringlich für die Biotopbestände im Rodalbtal.<br />

� Entfernung von Aufforstungen - insbesondere mit Fichten - in den Bachauen.<br />

➔ Dies gilt vordringlich für die Nadelbaumaufforstungen in den Tälern vom Krötenbächl, oberem<br />

Schwarzbach, Mühlgraben, Erlenbach und Wellbach.<br />

4) Erhalt und Entwicklung von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte (vgl. Kap. E. 2.2.2).<br />

Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte kommen in der <strong>Planung</strong>seinheit sowohl auf den<br />

feuchteren Standorten der Bachauen als auch im <strong>Bereich</strong> der Rodungsinseln um die Ortschaften vor.<br />

Meist bilden die Magerwiesen im Westlichen Pfälzer Wald mit intensiver genutzten Wiesen und Weiden<br />

mittlerer Standorte Biotopmosaike; in den Bachauen sind sie stellenweise mit Feucht- und Naßwiesen<br />

verzahnt. Hier liegen u. a. die Lebensräume von spezialisierten Arten wie Dukatenfeuerfalter und<br />

Violetter Feuerfalter. Großflächig sind Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte um Merzalben<br />

entwickelt und in einigen <strong>Bereich</strong>en mit Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden durchsetzt.<br />

Zu den charakteristischen Arten höherwüchsiger Magerwiesen zählt der Warzenbeißer, von dem<br />

Fundorte im Rodalbtal unterhalb von Lemberg und in Magerwiesenbeständen um Leimen bekannt sind.<br />

Diese Art profitiert kurzzeitig vom Brachfallen magerer Wiesen und Weiden. Vom Neuntöter als<br />

Charakterart grünlandreicher Halboffenlandbiotope sind von ROTH (1994) nur wenige Vorkommen im<br />

Rodalbtal und bei Merzalben kartiert worden. Eine zunehmende Verschlechterung der<br />

Lebensraumverhältnisse für diese und weitere Arten mit Bindung an magere Grünlandbiotope wird durch<br />

fortschreitende Verbrachung und Verbuschung infolge von Nutzungsaufgabe verursacht.<br />

� Erhalt und Entwicklung von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte als Teil von Biotopkomplexen<br />

mit Naß- und Feuchtwiesen und zur räumlichen Vernetzung von Feuchtbiotopkomplexen.<br />

� Berücksichtigung spezialisierter Tierarten mit mittlerem Raumanspruch wie Dukatenfeuerfalter und<br />

Violetter Feuerfalter.<br />

➔ Dies gilt für die zu sichernden Feuchtgrünlandkomplexe in den Auen von Schwarzbach, Rodalb<br />

und Merzalbe ebenso wie für kleinere Grünlandkomplexe, wie z. B. im Mosisbruch nördlich von<br />

Hofstätten oder am Krötenbächl bei Merzalben.<br />

� Erhalt und Entwicklung von Biotopkomplexen aus Mageren Wiesen und Weiden, Strauchbeständen<br />

und Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden unter Berücksichtigung der Ansprüche spezialisierter<br />

Arten mit kleinen oder mittleren Raumanprüchen wie Neuntöter, verschiedene Tagfalter- oder<br />

Heuschreckenarten (z. B. Warzenbeißer).<br />

437 Häufig verbergen sich hinter dem Biotoptyp "Bäche und "Bachuferwälder" in den Bestandskarten schmale Bänder mit<br />

typischer Vegetation der Großseggenriede, Feucht- und Naßwiesen.

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