09.01.2013 Aufrufe

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

68 Hoch- und Zwischenmoore<br />

6. Hoch- und Zwischenmoore<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Die weitgehend baumfreien Hochmoore bestehen aus einem zum Teil aufgewölbten ombrogenen<br />

(regenwassergespeisten) Zentrum aus bunten Torfmoosgesellschaften. Die Hochmooroberfläche ist<br />

durch Bulte und Schlenken gegliedert. Das Zentrum des Moores kann von einem Lagg (Randsumpf)<br />

umgegeben sein. In der Regel ist im zentralen <strong>Bereich</strong> ein mooreigener Wasserspiegel vorhanden, der<br />

von Niederschlag und Verdunstung geregelt wird. Die Moorrandbereiche stehen in Kontakt mit dem<br />

Grundwasser und der minerogenen Umgebung des Moores. Der Wasserkörper der Hochmoore ist extrem<br />

nährstoffarm und hat einen niedrigen pH-Wert.<br />

Zwischenmoore sind das Übergangsstadium zwischen (Groß-)Seggengesellschaften auf Torfboden<br />

(Niedermoore) und Hochmooren. Der Anteil hochmoortypischer Pflanzenarten am Vegetationsaufbau ist<br />

hoch; jedoch fehlt u. a. die für Hochmoore typische Aufwölbung. Zwar ist der Anteil der Moose an der<br />

Phytomasse sehr hoch, physiognomisch wird das Erscheinungsbild des Zwischenmoores aber durch<br />

Seggen (u. a. Fadensegge), Fieberklee oder Sumpfblutauge bestimmt. Im Gegensatz zum Hochmoor ist<br />

die Nährstoffversorgung besser und die Mächtigkeit der Torfböden geringer.<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

Hochmoor-Torfgesellschaften (Sphagnion magellanici)<br />

nasse, sehr nährstoffarme Moore Sphagnetum magellanici (Bunte Torfmoosgesellschaft)<br />

158<br />

Sphagnetum imbricati (Kammtorfmoos-Gesellschaft)<br />

159<br />

Zwischenmoorgesellschaften<br />

Verlandungsbereiche dystropher Gewässer<br />

oder Torfstiche<br />

Zwischenmoor-Seggengesellschaften 160<br />

- Eriophorum angustifolium-Gesellschaft (Wollgras-Gesellschaft)<br />

- Caricetum lasiocarpae (Fadenseggenried)<br />

- Caricetum rostratae (Schnabelseggenried)<br />

- Rhynchosporetum albae (Schnabelried)<br />

158<br />

Das bedeutendste Moor in der Kaiserslauterer Senke - u. a. mit dem letzten Vorkommen von Eriophorum gracile in<br />

Rheinland-Pfalz (LIEPELT & SUCK 1994) - ist das im Militärdepot Miesau gelegene Neuwoogmoor. Im Pfälzerwald wachsen<br />

kleinflächige Hoch- und Zwischenmoorinitialen mit Vaccinium oxycoccus, Drosera rotundifolium, verschiedenen<br />

Torfmoosarten und - seltener - Eriophorum vaginatum auf Schwingrasen und Verlandungszonen der dystrophen Teiche<br />

(Wooge), gelegentlich in brachgefallenen Naßwiesen oder in feuchten Wäldern (ROWECK et al. 1988, LIEPELT & SUCK<br />

1994).<br />

159<br />

Das große Vorkommen der Kammtorfmoos-Gesellschaft im Neuwoogmoor hat europäische Bedeutung (WOLFF & REH<br />

1995).<br />

160<br />

Die Gesellschaften kommen in den Verlandungszonen der dystrophen Teiche des Pfälzerwaldes und in ehemaligen<br />

Entwässerungsgräben und Torfstichen der verbliebenen Zwischenmoore der Kaiserslauterer Senke vor. Bisweilen bilden sie hier<br />

auf dem Wasser schwimmende Schwingrasen mit Zwischenmoorcharakter (ROWECK et al. 1988). Außerhalb der Moore sind<br />

die Gesellschaften als Großseggenried oder Naßwiese ausgebildet (vgl. Biotopsteckbriefe 4 und 5).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!