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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Streuobstbestände 127<br />

ULLRICH 1975); darüber hinaus zahlreiche Singvogelarten,<br />

v. a. für höhlenbrütende Meisen und<br />

freibrütende Finken (vgl. GLÜCK 1987) und Würgerarten,<br />

z. B. Neuntöter, Raubwürger 374 , Rotkopfwürger<br />

375 , Pirol, Grauschnäpper, Gartenrotschwanz.<br />

Kleinsäugerarten (z. B. Siebenschläfer).<br />

Hohe Schmetterlings-Artenvielfalt; lokale Schwerpunktvorkommen<br />

von Braunem Feuerfalter (Heodes<br />

tityrus) (s. auch Biotoptyp 7) und Gemeinem Grünwidderchen<br />

(Procris statices) (vgl. FIEDLER &<br />

NÄSSIG 1985).<br />

Die Raupe der Glasflüglerart Synanthedon myopaeformis<br />

lebt unter der Rinde v. a. von Apfel- (und<br />

Birn-)bäumen sowie von Weißdorn.<br />

Im Holz der Bäume, insbesondere im Totholz, finden<br />

zahlreiche Käferarten, v. a. Pracht- und Bockkäfer,<br />

Entwicklungsmöglichkeiten; darunter ist eine<br />

große Zahl – oft seltener - Obstbaumspezialisten<br />

(HEIDT 1988). Die Bohrgänge werden zur Nestanlage<br />

genutzt.<br />

Ameisen finden in den mageren, locker aufgebauten<br />

Wiesen günstige Voraussetzungen zur Anlage ihrer<br />

Bauten. Sie sind eine wesentliche Nahrungsgrundlage<br />

für die spechtartigen Vogelarten.<br />

Anhand der Vögel läßt sich der Einfluß der Größe von Streuobstflächen auf den Artenbestand - und<br />

besonders auf das Vorkommen typischer Streuobstwiesenbewohner - anschaulich darstellen.<br />

Bei ca. 10 ha ist mit einer durchschnittlichen Artenzahl von ca. 10 Brutvogelarten zu rechnen; die<br />

Artenzahl steigt bei mehr als 20 ha Flächengröße nur mehr langsam an (ZWYGART 1983). In solchen<br />

Flächen fehlen jedoch i. d. R. Indikatorarten typischer Streuobstwiesen wie Steinkauz, (Wiedehopf 376,377 ),<br />

374<br />

Nahe der deutsch-französischen Grenze kommen auf dem Truppenübungsplatz Bitche drei bis sechs Brutpaare des<br />

Raubwürgers vor (MULLER 1997); weitere Brutpaare besiedeln die Streuobstwiesen im Südwesten (ca. 25 km vom <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Südwestpfalz</strong> entfernt) des Biosphärenreservates Nordvogesen. Hinweise für den <strong>Planung</strong>sraum gibt die Biotopkartierung,<br />

wonach neben Vorkommen im Dahner Felsenland (Magerwiesen "Auf der Heide" 6812-1021, Streuobstwiesen südwestlich von<br />

Spirkelbach 6813-1036) besonders im Nordteil des <strong>Landkreis</strong>es Kaiserslautern eine Konzentration von Raubwürger-Revieren<br />

auszumachen ist. Neben Einzelvorkommen in der Kaiserslauterer Senke liegt der Schwerpunkt hier in den Unteren Lauterhöhen<br />

im Raum zwischen Niederkirchen und Katzweiler. Die aktuelle Erhebung von ROTH (1994), bei der keine Raubwürger<br />

festgestellt wurden, deutet auf eine drastische Verringerung der Populationsdichte in diesem Gebiet hin.<br />

375<br />

Aktuelle Vorkommen im <strong>Planung</strong>sraum sind nicht bekannt. Lediglich die Biotopkartierung macht eine Angabe für den<br />

Weihertalkopf (6710-4033) nördlich von Walshausen, wobei es sich sicherlich um einen älteren Hinweis handelt. MULLER<br />

(1997) dokumentiert Vorkommen des Rotkopfwürgers, die bis unmittelbar an die Grenze zwischen Frankreich und dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> reichen; weiterhin bestehen in einer Entfernung von ca. 25 km Luftlinie für den Rotkopfwürger<br />

vergleichsweise große Populationen in den Obstwiesen des südwestlichen Teils des Biosphärenreservat Nordvogesen.<br />

376<br />

Zum Habitat des Wiedehopfes vgl. u. a. ROBEL & RYSLAVY (1996) oder REHSTEINER (1996).<br />

377<br />

Die von MULLER (1997) angegebenen Brutvorkommen im Biosphärenreservat Nordvogesen liegen in Luftlinie etwa 25 km<br />

von den Streuobstwiesen im südwestlichen <strong>Bereich</strong> des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Südwestpfalz</strong> entfernt. In Frankreich werden Obstwiesen<br />

besiedelt, die Brut findet u. a. in einer Mauer in der Ortschaft Butten statt. Ähnlich wie in Spanien (vgl. REHSTEINER 1996)<br />

stellt sich heraus, daß Mauerbauwerke eine zentrale Rolle im Lebensraum des Wiedehopfes spielen. Hier können<br />

Artenschutzmaßnahmen auch im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> ansetzen.

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