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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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124 Strauchbestände<br />

zahlreichen, durch die relativ geringe Feldgröße von ca. 0,5 ha bedingten, Grenzflächen halten (POTTS<br />

et al. 1979). Für eine noch intakte rheinland-pfälzische Rebhuhnpopulation (Siedlungsdichte<br />

9 BP/100 ha) 367 im klimatisch begünstigten, trocken-warmen Unteren Naheland ermittelte HELFRICH<br />

(1987) eine Mindestausstattung mit Biotopstrukturen von insgesamt 9.100 m/100 ha (hier vor allem<br />

Grassäume entlang des Wegnetzes). HELFRICH (1987) stellt heraus, daß solche Strukturelemente ihre<br />

entscheidende Funktion als Deckungs-, Nahrungs- und Komfortverhaltenshabitate des Rebhuhns nur<br />

optimal erfüllen können, wenn sie keiner regelmäßigen Nutzung unterliegen (höchstens umschichtige<br />

Mahd im 2-3jährigen Wechsel) und ausreichend breit sind (3-5 m).<br />

Hinsichtlich der Vernetzung von Hecken- und Strauchbeständen halten PFISTER & NAEF-DAENZER<br />

(1987) nach ihren ornithologischen Untersuchungen eine Distanz von maximal 300-400 m zwischen den<br />

Einzelelementen innerhalb eines Heckensystems für notwendig, damit regelmäßige Austauschprozesse<br />

zwischen Vogelarten möglich bleiben. Räuberisch in Hecken lebende Mauswiesel (Mustela nivalis) und<br />

Hermeline (Mustela erminea) erstrecken ihre Jagdausflüge 150-300 m ins offene Feld hinaus<br />

(HÖLZINGER 1987). Nach BLAB (1986) sind 100-200 m die Maximaldistanz, die von Laufkäfern noch<br />

überwunden werden kann.<br />

Zusammenfassende Bewertung<br />

Die biotoptypische Tierwelt ist in erster Linie<br />

abhängig von<br />

Vernetzungsbeziehungen besonderer funktionaler<br />

Bedeutung bestehen mit<br />

Zielgrößen der <strong>Planung</strong><br />

� einem artenreichen, ungleichförmigen, ausreichend<br />

breiten Gehölzaufbau<br />

� einer vollständigen Ausbildung eines typischen<br />

Strauchmantel-Krautsaum-Komplexes<br />

� einer ausreichenden Anzahl unterschiedlich<br />

strukturierter, miteinander vernetzter Strauchbestände<br />

� einer intensiven Verzahnung von Hecken- und<br />

Strauchbeständen mit eher extensiv genutzten<br />

Grünlandflächen und anderen, i. d. R. unbewirtschafteten,<br />

mageren Offenlandbiotopen.<br />

� Grünlandbiotopen magerer, mittlerer und<br />

feuchter Standorte<br />

� Halbtrockenrasen und Weinbergsbrachen<br />

� Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden<br />

� Pioniervegetation<br />

� Streuobstbeständen<br />

� Laubwäldern mittlerer Standorte und ihren<br />

Mänteln.<br />

Aufgrund der Flächenansprüche typischer Arten sollte der Biotoptyp "Strauchbestände" in seiner flächenhaften<br />

Ausprägung eine Fläche von 0,5 ha nicht unterschreiten. Die Mindestdichte und Verteilung<br />

von linienhaften Gehölzstrukturen in den Acker- und Grünlandbereichen lassen sich nicht generell<br />

festlegen, da sie sich auch an der Nutzungsart und -intensität und am Charakter der jeweiligen<br />

367<br />

Nach GLUTZ von BLOTZHEIM et al. (1973) werden heute Brutpaardichten des Rebhuhns von 10-11 BP/100 ha nur noch<br />

unter günstigen Biotopverhältnissen erreicht.

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