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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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242 Untersuchungsbedarf<br />

E.4 Untersuchungsbedarf<br />

Ein Programm zur regelmäßigen Erfassung der Vorkommen und Populationen von Arten, die für die<br />

Landschaft in der <strong>Südwestpfalz</strong> von besonderer Bedeutung sind, ist eine wesentliche Grundlage für ein<br />

Biomonitoring-System zur Beurteilung der weiteren Landschaftsentwicklung. Es ist damit<br />

Voraussetzung für eine Kontrolle der Wirksamkeit von Schritten zur Umsetzung der Ziele der <strong>Planung</strong><br />

<strong>Vernetzter</strong> <strong>Biotopsysteme</strong>.<br />

Besonders vordringlich erscheinen Erfassungen von:<br />

� Vögeln und Libellen der Fließgewässer (v. a. Wasseramsel, Gebänderte Prachtlibelle, Blauflügel-<br />

Prachtlibelle, Zweigestreifte Quelljungfer, Gestreifte Quelljungfer, Grüne Keiljungfer, Gemeine<br />

Keiljungfer, Kleiner Blaupfeil) sowie der Köcher-, Eintags- und Steinfliegen.<br />

� Stillgewässerlibellen der reichstrukturierten, nährstoffarmen Stillgewässern mit ausgedehnten lichten<br />

Riedverlandungszonen und der Zwischenmoore wie Speer-Azurjungfer, Großes Granatauge, Kleine<br />

Binsenjungfer, Große Moosjungfer, Kleine Moosjungfer, Arktische Smaragdlibelle.<br />

� Tagfaltern der Hoch- und Zwischenmoorbiotope (Moosbeeren-Scheckenfalter, Großes Wiesenvögelchen).<br />

� Vogelarten der Röhrichte, Seggenriede, Stillgewässer und Abgrabungsflächen (Zwergtaucher,<br />

Teichrohrsänger, Wasserralle).<br />

� Vogelarten der (intensiv) genutzten Agrarlandschaften (wie Rebhuhn, Wachtel, Dorngrasmücke,<br />

Grauammer, Schwarzkehlchen).<br />

� Vogelarten des extensiv genutzten Grünlandes und der Obstwiesen wie Braunkehlchen, Wiesenpieper,<br />

Raubwürger, Steinkauz und Wendehals sowie von Tagfalterarten (v. a. Schwarzblauer und<br />

Großer Moorbläuling, Graublauer Bläuling).<br />

� Tagfalter- und Heuschreckenarten der Halbtrockenrasen und Thymian-Trockenrasen.<br />

� Vögeln und Tagfaltern der lichten Wälder oder Waldrandübergangsbereiche (Haselhuhn, Weißer<br />

Waldportier, Kleiner Waldportier [Hipparchia alcyone], Wald-Mohrenfalter, Gelbbindiger Mohrenfalter).<br />

� Altholzbewohnenden Tierarten (alle Spechtarten, Hohltaube, Luchs).<br />

� Alt- und totholzbewohnenden Käferarten wie verschiedene Schnell-, Pracht- und Bockkäferarten.<br />

Das zu entwickelnde Programm sollte außerdem um weitere ausgewählte Arten, insbesondere auch um<br />

Pflanzenarten, ergänzt werden. Im Vordergrund sollten hier Arten der Halbtrockenrasen, lückigen<br />

Magerrasen, Trockengebüsche, Ackerwildkräuter und Arten der Hoch- und Zwischenmoore sowie der<br />

Felsbiotope stehen.<br />

Gezielte Erhebungen zum Vorkommen von Arten sind außerdem notwendig, um die <strong>Planung</strong>sziele bei<br />

der Umsetzung auf örtlicher Ebene zu differenzieren und zu vervollständigen.<br />

Hoher Forschungs- und Untersuchungsbedarf besteht hinsichtlich der Umsetzung der <strong>Planung</strong>sziele 'Erhalt<br />

und Entwicklung der Halbtrockenrasen', 'Entwicklung von Lebensräumen für das Auerhuhn und der<br />

Arten der lichten Wald- und Halboffenlandbiotopkomplexe'. Vordringlich ist die Erarbeitung von wirkungsvollen<br />

Methoden zur Wiederherstellung von Beständen dieser Biotoptypen, die wissenschaftliche<br />

Überprüfung der verschiedenen in Frage kommenden Nutzungsformen hinsichtlich ihrer Auswirkungen<br />

auf die Biozönosen.<br />

Untersuchungsflächen mit charakteristischen Landschaftsausschnitten sollten in ein landesweites<br />

Programm zur langfristigen Beobachtung von Landschaftsveränderungen und ihren Auswirkungen auf<br />

die Populationen von Arten mit komplexen Raumansprüchen (Biomonitoring-System) eingegliedert<br />

werden. Ein solches Monitoring-Programm ist eine wichtige Voraussetzung für vorsorgendes<br />

Naturschutzhandeln.

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