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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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216 Dahner Felsenland<br />

➔ Dieses Ziel gilt insbesondere für das Portzbachtal unterhalb von Lauterschwan unter Einbeziehung<br />

der Biotopbestände am Mückenköpfel sowie für die Saarbachaue oberhalb des Mühlweihers.<br />

� Erhalt und Entwicklung von Röhrichten und Großseggenrieden als Teil der linearen Vernetzungsachsen<br />

extensiv genutzter Biotope der Bachtäler.<br />

3) Sicherung von Hoch- und Zwischenmooren (vgl. Kap. E.2.2.4).<br />

Der Biotoptyp kommt kleinräumig im <strong>Bereich</strong> verlandender Stillgewässer im Südwesten der <strong>Planung</strong>seinheit<br />

vor. Nennenswerte Biotopbestände sind v. a. am Rohrweiher, am Rösselweiher und im<br />

Pfälzerwoog entwickelt; sie sind hier mit Röhrichten und Großseggenrieden sowie Naß- und<br />

Feuchtwiesen verzahnt. Kleinere Bestände werden von der Biotopkartierung außerdem für ufernahe<br />

<strong>Bereich</strong>e des Klößweihers und des Weihers im Großen Brauntal angegeben. In geringem Umfang sind<br />

Vermoorungen auch im Königsbruch ausgebildet (WALTER 1989).<br />

Aus vegetationskundlicher Sicht sind auch die kleineren Biotopbestände mit Vorkommen von<br />

Moosbeere, Rauschbeere, Mittlerem Sonnentau und Weißem Schnabelried von herausragender Bedeutung.<br />

Faunistisch sind die Moorgewässer einschließlich ihrer Verlandungszonen v. a. für Libellenarten<br />

wie Torf-Mosaikjungfer und Kleine Moosjungfer bedeutend. Hinweise auf ein Vorkommen<br />

der moortypischen Tagfalterarten Moosbeeren-Scheckenfalter und Großes Wiesenvögelchen gibt es<br />

dagegen nicht. Ein potentielles Vorkommen dieser Arten ist aufgrund der standörtlichen Biotop-<br />

Entwicklungsmöglichkeiten nicht auszuschließen, zumal beide Arten in neuerer Zeit noch im westlich<br />

anschließenden Gebiet um Eppenbrunn nachgewiesen worden sind. Die Umsetzung von auf diese Arten<br />

abgestimmte Entwicklungskonzepte, z. B. am Rösselweiher und im Pfälzerwoog, könnten eine<br />

Besiedlung durch beide Arten ermöglichen.<br />

Für die beiden letztgenannten Gebiete liegen Angaben zum Vorkommen von Ziegenmelker (LfUG 1981)<br />

und Heidelerche (Biotopkartierung, Pfälzerwoog) vor. Diese Arten besiedeln bevorzugt eng verzahnte<br />

Übergangsbereiche von mageren und lückig bewachsenen Offenlandbiotopen zu lichten Wäldern. Dies<br />

verdeutlicht die Notwendigkeit, auch die umliegenden Gehölzbestände mooriger Offenlandbiotope in<br />

Konzepte zur Biotopentwicklung und -sicherung für beide Habitatspezialisten einzubeziehen. Einer<br />

weiteren Einengung der offenen Flächen durch Aufforstungen oder sukzessionsbedingten<br />

Gehölzaufwuchs ist dabei entgegenzuwirken.<br />

� Sicherung eines landesweit selten gewordenen Biotoptyps mit sehr hoher Bedeutung für den Artenund<br />

Biotopschutz.<br />

� Ausschöpfen der standörtlichen Entwicklungspotentiale für die Entwicklung von Hoch- und Zwischenmoorgesellschaften.<br />

➔ Dies gilt vordringlich für das NSG Königsbruch sowie sämtliche Verlandungsbereiche an Stillgewässern.<br />

� Berücksichtigung der Lebensräume hochspezialisierter Arten wie Torf-Mosaikjungfer, Kleine<br />

Moosjungfer, Moosbeeren-Scheckenfalter und Großes Wiesenvögelchen.<br />

➔ Die Ziele gelten für alle Ausbildungen von Zwischenmooren im Mosaik mit Röhrichten und<br />

Großseggenrieden, Naß- und Feuchtwiesen sowie Bruch- und Sumpfwäldern.<br />

� Schaffung vielfältiger und tief gestaffelter Übergänge von den Zwischenmoorkomplexen zu umliegenden<br />

Wald-Offenland-Komplexen zur Erweiterung des Habitatspektrums für spezialisierte<br />

Offen- und Halboffenland-Arten, wie z. B. Ziegenmelker und Heidelerche.<br />

➔ Vorrangig ist dieses Ziel im <strong>Bereich</strong> von Rohrweiher und Rösselweiher sowie im Pfälzerwoog zu<br />

verwirklichen.<br />

� Entfernen der Kiefern und Fichten und aller sonstigen Gehölzanpflanzungen in den Zwischen-

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