09.01.2013 Aufrufe

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

208 Dahner Felsenland<br />

D. 2.2.5 <strong>Planung</strong>seinheit Dahner Felsenland<br />

Leitbild der <strong>Planung</strong>: Der überwiegende Teil der <strong>Planung</strong>seinheit ist bewaldet. Im Umfeld der<br />

Ortschaften existieren größere zusammenhängende Offenlandbereiche, die dem Dahner Felsenland - im<br />

Gegensatz zu anderen Gebieten des Pfälzerwalds - einen deutlich offeneren, weniger von geschlossenen<br />

Wäldern dominierten Charakter verleihen.<br />

In den Bachauen von Saarbach, Wieslauter und Queich sowie in einigen ihrer Seitentäler werden die<br />

naturnahen Fließgewässerbiotope von vielfältigen Feuchtbiotopmosaiken aus Röhrichten und Großseggenrieden,<br />

Feucht- und Naßwiesen und Magerwiesen mittlerer Standorte gesäumt. In den Seitentälern<br />

von Saarbach und Wieslauter sind nährstoffarme Stillgewässer von strukturreichen Ausbildungen<br />

feuchter Offenlandbiotope umgeben, in die Hoch- und Zwischenmoorgesellschaften eingelagert sind. Die<br />

vielfältigen Übergänge und Verzahnungen zwischen verschiedenen Feuchtgrünlandbiotopen und den<br />

naturnahen Still- und Fließgewässern in den Tälern des Dahner Felsenlands sichert das Vorkommen<br />

vieler hochspezialisierter Tier- und Pflanzenarten.<br />

An die Ortslagen schließen sich teilweise extensiv ackerbaulich genutzte Flächen an, die sich mit<br />

größeren Beständen von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte abwechseln, die ihrerseits<br />

teilweise in Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden übergehen. Zu den Grünlandbeständen feuchter<br />

Standorte in Geländesenken und in den Bachauen bestehen nahtlose Übergänge. Das stark bewegte<br />

Relief bedingt einen kleinräumigen Wechsel zwischen Acker- und Grünlandnutzung. Größere <strong>Bereich</strong>e<br />

der Hanglagen werden von Streuobstbeständen eingenommen, die Lebensraum von vielen Insekten- oder<br />

Vogelarten - u. a. des Wendehalses - sind.<br />

Die Höhenzüge und die ortsfernen <strong>Bereich</strong>e werden von ausgedehnten Waldbeständen bedeckt, die<br />

Lebensraum von Arten der großräumigen, strukturreichen und nahezu ungestörten Wälder, wie z. B.<br />

Auerhuhn, Luchs und Wildkatze, sind. Im Nordosten und im Zentrum des Dahner Felsenlandes ragen<br />

markante, hohe Felssporne und -wände, die vom Wanderfalken oder Uhu als Brutplatz genutzt werden,<br />

aus den vorwiegend von Buche und Kiefer bestimmten Wäldern heraus. In den Waldgebieten im Süden<br />

und Südosten sind ausgedehnte Altholzbestände aus Eiche und Buche landschaftsprägend. Viele alt- und<br />

totholzbewohnende Tierarten kommen in diesen Altholzbeständen vor.<br />

Auf den Kuppen-, Plateau- und Oberhanglagen mit flachgründigen und felsigen Standorten bilden lichte,<br />

heidelbeerreiche Kiefernalthölzer die Kernflächen der Lebensräume des Auerhuhns. Sie stehen in<br />

Kontakt zu unbewirtschafteten Laubholzbeständen und bilden damit reichstrukturierte Waldbiotope, die<br />

den komplexen Habitatansprüchen der Art gerecht werden.<br />

Im Umfeld der Felsbiotope und im Randbereich von feuchten Offenlandbiotopen sind weitere stark<br />

aufgelockerte Waldbestände mit einer von Zwergsträuchern bestimmten Krautschicht entwickelt; sie<br />

bilden tief gestaffelte Übergangszonen zum Wald. Diese sehr lichten Wälder und Waldränder mit gut<br />

besonnten, teilweise vegetationsfreien Bodenstellen sind u. a. Lebensraum für Ziegenmelker,<br />

Heidelerche und viele spezialisierte Insektenarten.<br />

Wälder<br />

Rund 80 % der <strong>Planung</strong>seinheit sind von Wald bedeckt. Waldfreie <strong>Bereich</strong>e konzentrieren sich auf die<br />

Ortsrandlagen und die Täler.<br />

Die Wälder werden weiträumig von Kiefernbeständen dominiert, was insbesondere für die ehemals<br />

stärker offenlandgeprägte Landschaft im Osten der <strong>Planung</strong>seinheit gilt, wo große Flächen nach dem<br />

Rückzug der Landwirtschaft mit Kiefern aufgeforstet wurden. Die historischen, d. h. über lange<br />

Zeiträume bestehenden (Hoch-)Wälder im Süden und Südosten des Dahner Felsenlands sind insgesamt<br />

laubholzreicher, wenngleich auch hier Nadelholzbestände auf größeren Flächen vorherrschen.<br />

Lichte Altkiefernbestände mit ausgeprägter Zwergstrauchvegetation, die teilweise durch Aufforstung auf<br />

ehemals übernutzten Böden entstanden sind, beschränken sich aktuell nur noch auf Restflächen.<br />

Dementsprechend sind charakteristische Tierarten solcher Waldbestände, wie z. B. Heidelerche und<br />

Ziegenmelker, in der <strong>Planung</strong>seinheit weitgehend verschwunden.<br />

Bei den Trockenwäldern der <strong>Planung</strong>seinheit, die meist nur kleinflächig entwickelt sind, handelt es sich<br />

im allgemeinen um Wälder auf flachgründigen Standorten im unmittelbaren Kontakt zu Felsbiotopen.<br />

Bruch- und Sumpfwälder konzentrieren sich im Dahner Felsenland auf wenige Standorte, v. a. in den<br />

kleineren Bachtälern; die Flächenausdehnung der einzelnen Bestände bleibt dabei gering.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!