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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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116 Laubwälder mittlerer Standorte und ihre Mäntel<br />

Der Ziegenmelker benötigt als Jagdrevier Lichtungen mit einer Mindestgröße von 1-1,5 ha. Ab einer<br />

Größe von 3,2 ha können zwei und mehr Männchen jeweils ein Revier behaupten (GLUTZ von BLOTZ-<br />

HEIM & BAUER 1980). SIERRO (1991) gibt die Habitatgröße für ein Paar des Ziegenmelkers mit ca.<br />

5 ha an (Schweiz, Rhônetal). In Mitteleuropa kann in günstigen Biotopen mit einem Brutpaar auf 10 ha<br />

gerechnet werden.<br />

Zur notwendigen Vernetzung von Wäldern liegen kaum Angaben vor. Einerseits sind die Wälder mittlerer<br />

Standorte ein entscheidendes Kompartiment im Lebensraum von Arten mit großen Aktionsradien<br />

(z. B. Hohltaube, Schwarz- und Grauspecht), andererseits sind sie Gesamtlebensraum vieler<br />

hochspezialisierter Insektenarten, wie z. B. von totholzbewohnenden Käfern, die wenig mobil sind<br />

(GEISER 1989). Stenöke Waldinnenraumbewohner (z. B. Laufkäfer) wandern mehrheitlich nur über<br />

geringe Distanzen entlang von Hecken in umliegende Waldbiotope ein (wenige Meter bis max. 200 m)<br />

(GLÜCK & KREISEL 1986; BUREL & BAUDRY 1990).<br />

Für die typischen Halboffenlandschmetterlinge dürfen geeignete Biotopflächen wahrscheinlich nicht wesentlich<br />

weiter als 300 bis 600 m voneinander entfernt liegen (vgl. WARREN 1987a, 1987b, 1987c).<br />

Hier ist zudem eine intensive Vernetzung mit blütenreichen Offenlandbiotopen von wesentlicher Bedeutung.<br />

Zusammenfassende Bewertung<br />

Die biotoptypische Tierwelt ist in erster Linie<br />

abhängig von<br />

Vernetzungsbeziehungen besonderer funktionaler<br />

Bedeutung bestehen mit<br />

� einer großflächigen Ausdehnung des Waldes<br />

� einem reichgegliederten Altersklassen- und<br />

Baumartenaufbau des Waldes<br />

� einem lichten Aufbau, der die Existenz von<br />

Arten der Halbtrockenrasen und Borstgrasrasen<br />

zuläßt<br />

� einem hohen Anteil an Altholzbeständen<br />

� einem hohen Totholzanteil<br />

� der Bewirtschaftungsform (Endnutzungsalter,<br />

plenterwaldartige Nutzung u. a.)<br />

� dem Vorhandensein reich strukturierter Saumbiotope<br />

� einem großflächig unzerschnittenen, störungsarmen<br />

Aufbau der Wälder.<br />

� Waldbiotopen trockener und feuchter Standorte<br />

(Trockenwälder, Gesteinshaldenwälder, Quellwälder,<br />

Bruch- und Sumpfwälder)<br />

� übrigen Wäldern und Forsten<br />

� Strauchbeständen<br />

� offenlandbestimmten Biotopen magerer und<br />

mittlerer Standorte wie (mageren) Wiesen und<br />

Weiden, Halbtrockenrasen, Borstgrasrasen,<br />

Halbtrockenrasen und Zwergstrauchheiden<br />

� nahrungsreichen Fließ- und Stillgewässern<br />

� Felsbiotopen inmitten der ausgedehnten Wälder.

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