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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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100 Trockenwälder<br />

Gefährdung und Beeinträchtigungen<br />

Im allgemeinen ist die Gefährdung der Trockenwälder als gering einzustufen, da sie auf forstwirtschaftlich<br />

ungünstigen Extremstandorten wachsen und zudem der Erosion in steilen Lagen entgegenwirken.<br />

Auf weniger extremen Standorten sind die durch Niederwaldnutzung anthropogen bedingten<br />

bzw. überformten Galio-Carpineten durch die Aufgabe dieser Nutzung und die Umwandlung in<br />

Hochwälder gefährdet. BUSHART et al. (1990) stufen das Carici-Fagetum als Biotoptyp mit einer<br />

mittleren Empfindlichkeit gegenüber Belastungen (z. B. forstwirtschaftliche Nutzung) aber einer sehr<br />

geringen Ersetzbarkeit ein.<br />

Biotop- und Raumansprüche<br />

Die faunistische Besiedlung des Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwaldes dürfte der der Wälder mittlerer<br />

Standorte ähnlich sein (vgl. u. a. RITTER 1996). Die Besiedlung der Trockenhangwälder - v. a. der<br />

Hainsimsen-Eichenwälder und der Seggen-Trockenhang-Buchenwälder - zeichnen sich aufgrund der<br />

extremen Standorte, des Niedrigwuchses und der lückigen Baumstruktur durch einige typische Tierarten<br />

aus, ohne daß diese jedoch klar von Trockengebüsch-Biotopen einerseits und Biotopen der Wälder mittlerer<br />

Standorte andererseits getrennt werden könnten. Entscheidend für das Vorkommen kennzeichnender<br />

Arten in den gemäßigten Trockenwäldern ist vielfach deren spezifische Waldstruktur (v. a.<br />

Niederwald) als Ergebnis historischer Nutzungsweisen.<br />

als Niederwald bewirtschaftete Wälder Haselhuhn 284 : wesentliche Lebensraumelemente 285<br />

sind:<br />

- unterholzreiche, vertikal gegliederte Wälder,<br />

wobei zumindest ein Stratum bis 12 m hoch sein<br />

sollte<br />

- reicher Wechsel von Lichtungen zu deckungsreichen<br />

Gehölzen und von einer reichen Krautund<br />

Zwergstrauchschicht zu bodenkahlen Flächen<br />

- reichhaltige Strukturierung durch Steine, Wurzelteller<br />

etc.<br />

- besonnte Waldrandzonen mit niedriger rasenartiger<br />

Vegetation und offenen Bodenstellen<br />

- feuchte, weichholzreiche Standorte (Nahrungshabitat).<br />

mit hochstämmigen Eichen durchsetzte,<br />

lockerwüchsige Laubwälder, teilweise als<br />

Mittelwald ausgebildet<br />

Mittelspecht (WÜST 1986): 100-130jährige Eichen;<br />

oft inmitten der Wälder mittlerer Standorte<br />

(MILDENBERGER 1984, BAMMERLIN et al.<br />

1990) 286 .<br />

284<br />

Im Biosphärenreservat Nordvogesen ist das Haselhuhn fast ausgestorben; es wird vermutet, daß keine reproduktionsfähigen<br />

Populationen mehr existieren, sondern im Regelfall nur noch umherstreifende Individuen angetroffen werden (DESBROSSES<br />

1994; vgl. auch DRONNEAU 1989).<br />

285<br />

Eine optimale Habitatqualität für das Haselhuhn haben bei der derzeitigen Waldstruktur Niederwälder im Alter von 7-18<br />

Jahren.<br />

Waldränder, die mit Schlehe, Weißdorn, Hasel, Rosa sp. sowie zum Teil mit Hainbuche, Traubeneiche und Vogelkirsche<br />

verbuscht sind, haben eine hohe Bedeutung, insbesondere in den Monaten August bis März, für die Ernährung des Haselhuhns<br />

(SCHMIDT 1986).<br />

286<br />

LIESEN (1996) betont, daß sich typische Mittelwälder besonders als Lebensraum für den Mittelspecht eignen. In solchen<br />

Wäldern gruppieren sich um eine solitär stehende, ältere Eiche jüngere Bäume.

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