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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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170 Zweibrücker Hügelland<br />

➔ In der Umgebung der Orte sind die bestehenden Obstbaumwiesen zu erhalten und sind Obstbaumwiesen<br />

zu größeren Biotopkomplexen zu entwickeln. Vor allem entlang von Waldsäumen<br />

sind Vernetzungsstrukturen aus (Mageren) Wiesen und Weiden zu entwickeln. Wesentliche Ziele<br />

sind:<br />

- Beheben der Artendefizite u. a. bei den Vogelarten. Anzustreben ist ein möglichst vollzähliges<br />

Artenspektrum der Streuobstbestände, v. a. mit Klein- und Grünspecht, Wendehals,<br />

Steinkauz und Raubwürger sowie Rotkopfwürger und Wiedehopf. Dies setzt eine Wiederaufnahme<br />

der Nutzung der Obstwiesen voraus, die auch die Lebensraumansprüche dieser Arten<br />

berücksichtigt.<br />

- Sicherung der lokal und kleinflächig ausgebildeten Tagfalter- und Heuschreckenfauna, um<br />

kurz- bis mittelfristig von diesen Populationen ausgehend größere Flächenanteile der Streuobstwiesengebiete<br />

in der <strong>Planung</strong>seinheit besiedeln zu können. Dabei sind im besonderen die<br />

Lebensraumansprüche von Gemeinem Scheckenfalter, Großem Perlmutterfalter, Hainveilchen-Perlmutterfalter<br />

und den Zipfelfaltern zu berücksichtigen.<br />

- Erhalt und Entwicklung der kleinräumigen Strukturvielfalt der Agrarlandschaft mit höheren<br />

Anteilen von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte (v. a. zwischen Gersbach und<br />

Petersberg).<br />

� Erhalt und Entwicklung von großflächigen Biotopkomplexen aus Streuobstwiesen, (Mageren)<br />

Wiesen und Weiden mittlerer Standorte und einem Ackerflächenanteil von etwa 25 bis 45 %.<br />

➔ Erhalt der bestehenden Biotopkomplexe und Biotopmosaike unter Beibehaltung einer tendenziell<br />

extensiven Ackerflächenbewirtschaftung bzw. von kleineren <strong>Bereich</strong>en - v. a. im Umfeld von<br />

Extensivgrünland-Biotopen, die extensiv beackert werden.<br />

Dies gilt u. a. für die Biotopausbildungen westlich von Mittelbach sowie weitere kleinflächige<br />

Ausbildungen.<br />

➔ Entwicklung von Biotopmosaiken und -komplexen mit einer hohen Grenzliniendichte. Entwicklungsschwerpunkt<br />

ist der <strong>Bereich</strong> zwischen Hornbach und Großsteinhausen, der sich noch in<br />

den 60er Jahren dieses Jahrhunderts durch einen hohen Obstbaumanteil auszeichnete und der<br />

aktuell durch eine sehr hohe Artendichte von Tierarten der extensiv genutzten Agrarlandschaft<br />

(u. a. Grauammer, Wachtel, Wiesenpieper oder Kiebitz) charakterisiert ist; aktuell wurde der<br />

Steinkauz in den Obstwiesen zwischen südöstlich von Hornbach und der deutsch-französischen<br />

Grenze nachgewiesen (SIMON mdl. Mitt.). Auch in unmittelbarer Nähe, in Frankreich, kommt<br />

der Steinkauz vor (vgl. MICHEL 1993), etwas weiter südlich bzw. westlich brüten auch Rotkopfund<br />

Raubwürger. Durch Nutzungsextensivierung sind entlang der deutsch-französischen Grenze<br />

tragende <strong>Bereich</strong>e der Avifauna der Offen- bis Halboffenlandlandschaft zu entwickeln. Ähnliche<br />

Biotopmosaike sind auch südöstlich von Mittelbach zu entwickeln.<br />

Vergleichbare Ziele werden im <strong>Bereich</strong> der standörtlichen Entwicklungspotentiale für Halbtrockenrasen<br />

verfolgt (vgl. "6) Halbtrockenrasen", s. u.), wo neben der Avifauna schwerpunktmäßig<br />

Insekten (v. a. Heuschrecken und Tagfalter) und die Flora gefördert werden sollen. Dies<br />

ist durch die Entwicklung von kleineren Extensivbereichen in räumliche Nähe zu Mageren<br />

Wiesen und Weiden mittlerer Standorte und Halbtrockenrasen möglich. Diesen Biotopen kommt<br />

neben ihrer unmittelbaren Lebensraumfunktion auch eine Teillebensraumfunktion bzw. Trittsteinbiotopfunktion<br />

im vernetzten Biotopsystem der Halbtrockenrasen in der <strong>Planung</strong>seinheit zu.<br />

Räumliche Entwicklungsschwerpunkte liegen nordwestlich von Dietrichingen und nordwestlich<br />

von Walshausen.<br />

� Entwicklung von Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte zur Vernetzung bestehender<br />

Magerbiotope.<br />

➔ Vor allem in den <strong>Bereich</strong>en, wo Halbtrockenrasen-Biotopkomplexe entwickelt werden sollen<br />

(s. u.), kommt den Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte eine hohe Bedeutung als<br />

Teillebensraum und Vernetzungsbiotop zu.<br />

Weiterhin haben die Mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte v. a. östlich von Contwig,<br />

westlich von Nünschweiler, im Raum Gersbach, östlich von Vinningen oder um den Hoch-

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