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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

Sickinger Höhe 147<br />

1) Erhalt und Entwicklung von Wäldern mittlerer Standorte mit besonderer Bedeutung für den Naturschutz<br />

(vgl. Kap. E.2.1.1).<br />

In weiten Teilen der <strong>Planung</strong>seinheit sind Altholzbestände selten. Meist sind sie jünger als 150 Jahre; die<br />

wenigen älteren Bestände sind nur sehr kleinflächig ausgebildet. Die meisten Bestände sind zwischen 5<br />

und 25 ha groß; nur ausnahmweise sind Wälder mit Altholzbeständen größer als 25 ha.<br />

Großräumig verteilen sich die Altholzbestände in der <strong>Planung</strong>seinheit von Westen nach Osten voranschreitend<br />

wie folgt: An den Talhängen von Bundenbach und Lambsbach 425 existiert ein lockerer<br />

Verbund von kleinflächigen, meist über 120 Jahre alten und 5 ha großen Buchenwäldern. Wenige<br />

Wälder sind nachwachsende Althölzer (über 80 Jahre alt) oder über 150 und 180 Jahre alt. Westlich von<br />

Großbundenbach sind einige kleinflächige, 100jährige, in einen Falle sogar 150jährige Eichenwälder<br />

ausgebildet.<br />

Die von ROTH (1994) ermittelten ornithologischen Daten bestätigen die aktuell unzureichende Lebensraumfunktion<br />

der Wälder in diesem <strong>Bereich</strong> für altholzbewohnende Vogelarten. Es wurden nur<br />

wenige Vorkommen des Grünspechtes gefunden. Die beiden Hohltaubenvorkommen liegen im <strong>Bereich</strong><br />

biotopkartierter Wälder, der Schwarzspecht nutzt die Waldkomplexe aus Buchenalthölzern und<br />

Nadelwäldern. Im Südwesten der <strong>Planung</strong>seinheit bei Oberauerbach zeigen die vorkommenden<br />

Waldvogelarten Grün- und Schwarzspecht, Hohltaube und Trauerschnäpper vielfältig strukturierte<br />

Baumbestände an.<br />

Entlang des Wiesbaches und seinen Quellbächen hat sich an den Talhängen ein lockeres Mosaik aus<br />

kleinflächigen, selten über 5 ha großen Buchenwäldern ausgebildet. Es sind alle Altersklassen vertreten,<br />

wobei die etwas großflächigeren Buchenbestände über 80 bzw. über 150 Jahre alt sind. In diesem<br />

<strong>Bereich</strong> befinden sich auch drei kleinflächige, 100jährige Eichenbestände. Nahe der Grenze zum<br />

<strong>Landkreis</strong> Kaiserslautern kommen in einem Komplex aus 80- und 120jährigen Buchen Schwarzspecht<br />

und Hohltaube vor.<br />

Südwestlich schließen sich an das Bundenbacher Tal Wälder mit über 5 ha großen Buchenbeständen, die<br />

80, 120 oder 150 Jahre alt sind, an. Trotz dieses relativ günstigen Altersaufbaus wurden nur Hohltaube<br />

und Trauerschnäpper nachgewiesen.<br />

Der Waldkomplex westlich von Reifenberg (Staatsforst Zweibrücken, Auerbacherberg) wird von einem<br />

über 25 ha großen, 120jährigen Buchenwald dominiert, der im engen räumlichen Verbund mit<br />

100jährigen Eichenwäldern und nachwachsenden Buchenalthölzern liegt. Hier ist das einzige<br />

Mittelspechtvorkommen in der <strong>Planung</strong>seinheit. Die Bedeutung dieses Waldkomplexes wird auch durch<br />

zwei von drei Vorkommen des Grauspechtes in der <strong>Planung</strong>seinheit (Nachweise zwischen Battweiler<br />

und Auerbacherberg) sowie jeweils zwei Vorkommen von Schwarzspecht und Hohltaube unterstrichen.<br />

Nirgendwo sonst in der <strong>Planung</strong>seinheit ist ein höherer Artenreichtum altholztypischer Vogelarten<br />

ausgebildet.<br />

Zwischen der A 62 im Osten und der Wallhalbe erstreckt sich entlang der Talhänge ein vielfältig<br />

strukturierter lockerer Verbund von über 100jährigen, zum Teil mehr als 25 ha großen Eichenalthölzern<br />

und oft über 5 ha großen 80-, 120- oder 150jährigen Buchenbeständen. Kleinflächig sind sogar mehrere<br />

über 180jährige Buchenbestände ausgebildet. Diese relativ hohe Alters- und Strukturvielfalt wird jedoch,<br />

v. a. im Wallhalbetal, nur von 4 Hohltaubenpaaren und 2-3 Paaren des Schwarzspechtes genutzt. Hinzu<br />

kommt ein Nachweis des Trauerschnäppers, der lichte, stufig aufgebaute Waldrandbereiche<br />

charakterisiert. Ein weiterer Schwarzspecht wurde im Odenbachtal festgestellt. In den Wäldern<br />

südwestlich von Höheinöd, die nicht durch einen höheren Anteil an Althölzern charakterisiert zu sein<br />

scheinen, wurden jeweils zwei Schwarzspecht- und Hohltaubenpaare nachgewiesen. Auch diesem<br />

<strong>Bereich</strong> kommt eine relativ hohe Bedeutung für die Sicherung des Arteninventars der Altholzbestände in<br />

der <strong>Planung</strong>seinheit zu.<br />

Nördlich von Rodalben bestehen kleinflächige Eichenalthölzer, die über 150 Jahre alt sind. Diese bilden<br />

zusammen mit den an den steil zu Rodalb und dem Clauser Tal abfallenden Hangwäldern (Wälder<br />

mittlerer Standorte) strukturreiche Waldkomplexe. Dies wird durch das Vorkommen von mehreren<br />

Brutpaaren des Schwarzspechtes und von Hohltaube, Grünspecht und Trauerschnäpper unterstrichen.<br />

Vom Westlichen Pfälzer Wald reichen über die <strong>Planung</strong>seinheitengrenze mehrere meist über 5 ha große<br />

Altholzbestände in den Osten der Sickinger Höhe. Diese Althölzer sind meist 80-, 120- oder 150jährige<br />

Buchen- oder 100jährige Eichenbestände. Kleinflächig kommen auch über 150jährige Eichenwälder vor.<br />

425<br />

Für die Waldrandbereiche am Lambsbach (<strong>Bereich</strong> zwischen Kirrberg und Vierherrenwald) geben JUNGBLUTH et al.<br />

(1987) u. a. hoch spezialisierte Prachtkäfer an.

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