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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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sommerwarme, trockenere und basenreiche<br />

Standorte<br />

Gebüsch-Staudengestrüppe in Waldverlichtungen<br />

bzw. frühen Stadien der Wiederbewaldung<br />

Staudensäume frisch-feuchter, stickstoffreicher<br />

Standorte<br />

Laubwälder mittlerer Standorte und ihre Mäntel 109<br />

Pruno-Ligustretum (Schlehen-Liguster-Gebüsch) 311<br />

Sambuco-Salicion (Traubenholunder-Salweiden-<br />

Vorwaldgesellschaften)<br />

Glechometalia hederaceae (Gundelreben-Gesellschaften)<br />

Staudensäume trocken-warmer Standorte Origanetalia vulgaris (Wirbeldost-Gesellschaften)<br />

Gefährdung und Beeinträchtigungen<br />

Die Wälder mittlerer Standorte sind durch großflächig gleichförmige Bewirtschaftung mit kurzen<br />

Umtriebszeiten beeinträchtigt. In der Vergangenheit sind sie in erheblichem Maße in Nadelholzforste<br />

umgewandelt worden. Die Niederwaldflächen sind durch Aufgabe der traditionellen Bewirtschaftungsformen<br />

und durch Nutzungsentflechtung, Nadelholzaufforstung bzw. Überführung in Hochwald bestandsbedroht.<br />

Biotop- und Raumansprüche<br />

großflächige, störungsarme Waldbestände Wildkatze: Es werden sowohl naturnahe Laubmischwälder<br />

als auch Laub- und Nadelholzforsten besiedelt.<br />

Für die erfolgreiche Aufzucht der Jungen sind<br />

trockene und warme Plätze (z. B. große Höhlen in<br />

alten Bäumen) wichtig (ÖKOLOG 1995). Bei der<br />

Nahrungssuche (Kleinsäuger, Vögel u. a.) werden<br />

Wälder, Lichtungen, waldnahe Wiesen und Felder<br />

durchstreift. Als Ruhestätten dienen Baumstubben und<br />

Reisighaufen. 312<br />

reife, hallenartig, locker aufgebaute Reinbestände<br />

aus Rotbuche<br />

Die Raupe des Nagelflecks (Aglia tau) lebt v. a. an<br />

Rotbuche.<br />

Schwarzspecht: Bruthabitat in etwa 120-130 Jahre<br />

alten Altholzbeständen, die in locker aufgebaute<br />

Wälder eingelagert sind (z. B. STEIN 1981,<br />

LANGE 1995).<br />

Hohltaube: auf ausreichende Dichte von Schwarzspechthöhlen<br />

in der Randzone ausgedehnter Buchenalthölzer<br />

angewiesen (MILDENBERGER 1984) 313 .<br />

Rauhfußkauz: unterholzarme Nadelwald-Altholz-<br />

311<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum auch als Trockengebüsch ausgebildet (vgl. Biotoptyp 10).<br />

312<br />

Fast der gesamte Pfälzerwald und auch der Bienwald werden von der Wildkatze besiedelt. Der zentrale Teil des Pfälzerwaldes<br />

bildet den Kernraum des Wildkatzenvorkommens in Rheinland-Pfalz. PIECHOCKI (1990 in: ÖKOLOG 1994) schätzt die<br />

Gesamtzahl dieses Bestands auf 300–400 Exemplare. Durch intensive Verfolgung wurde die Art bis in die 30er Jahre in die<br />

relativ störungsarmen waldreichen Gebiete der südwestdeutschen Mittelgebirge zurückgedrängt. Mitte dieses Jahrhunderts setzte<br />

aufgrund der Einführung der ganzjährigen Schonzeit eine allmähliche Wiederausbreitung in frühere Lebensräume ein. Die<br />

anhaltende Zerstörung und Zerschneidung von Waldgebieten führte jedoch dazu, daß heute große Teile des ehemaligen<br />

Verbreitungsgebietes nicht mehr besiedelbar sind. Der Bestand in Rheinland-Pfalz dürfte zur Zeit mehr oder weniger konstant<br />

sein. Für das Gebiet der Bundesrepublik existiert ein vergleichbares Vorkommen der Wildkatze nur im Harz. Zusammen mit den<br />

Gebieten in Frankreich und Luxemburg stellt das Verbreitungszentrum in Rheinland-Pfalz und im Saarland das bedeutendste<br />

mitteleuropäische Areal dar (ÖKOLOG 1995).<br />

313<br />

LANGE (1993) ermittelte in Thüringen, daß 97,5 % aller Bruten der Hohltaube in Buchen stattfanden. Hierbei bevorzugen<br />

Hohltauben Buchen-Bruthöhlenbäume eines Alters zwischen 110 und 160 Jahren, wobei besonders Bäume zwischen 120 und<br />

130 Jahren genutzt werden.

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