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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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102 Trockenwälder<br />

trocken-warmer, sonniger Waldsaumbereich Nemobius sylvestris (Waldgrille), die jedoch nicht<br />

eng an Trockenhangwälder gebunden ist, aber mit<br />

hoher Stetigkeit in diesem Biotoptyp gefunden<br />

wurde (LÜTTMANN & ZACHAY 1987).<br />

Saumbereiche mit thermophilen Pflanzenarten<br />

wie Geranium sanguineum<br />

Alt- und Totholzbereiche 293<br />

Habroloma geranii (Prachtkäfer) ist monophag an<br />

den Blut-Storchschnabel gebunden (vgl. NIEHUIS<br />

1988).<br />

Bockkäfer: Xylotrechus antilope, Xyl. arvicola, Plagionotus<br />

detritus, Pl. circuatus, Rhagium sycophanta,<br />

Strangalia revestita, Mesosa nebulosa, Exocentrus<br />

adapersus, Cerambyx scopolii, Prionus<br />

coriarius,<br />

Prachtkäfer: Coroebus undatus, Agrilus luticernis,<br />

A. obscuricollis, A. olivicolor, A. graminis, A. biguttatus,<br />

A. angustulus, A. sulcicollis,<br />

Laufkäfer: Calosoma sycophata, C. inquisitor,<br />

Schienenkäfer: Melasis buprestoides,<br />

Düsterkäfer: Conopalpus testaceus, C. brevicollis,<br />

Melandria caraboides<br />

Hirschkäfer: Platyceris caprea, Lucanus cervus,<br />

Blatthornkäfer: Potosia cuprea,<br />

Andere: Oncomera femerata, Osphya bipunctata,<br />

Rhagium mordax, Clytus arietis, Cetonia aurata,<br />

Certodera humeralis (LÜTTMANN et al. 1987).<br />

Viele Arten benötigen blütenreiche (Halb-)Offenlandbiotope<br />

in der Nähe (Pollen- und Nektaraufnahme,<br />

Rendezvous-Plätze).<br />

Der Breitmaulrüsselkäfer Opanthribus tessellatus<br />

lebt an abgestorbenen, mit Pilzmyzel durchsetzten<br />

Tothölzern (BÜNGENER 1995) 294 .<br />

Strauchschicht 0-20 %; Kiefern-Buchen-Fichtenmischwälder (mit dominierenden Kiefern) haben Kronendeckungsgrade<br />

zwischen 50 und 60 %; der Deckungsgrad der Strauchschicht liegt zwischen 50 und 70 %. Bei lichten Eichen-Buchenwäldern<br />

werden Kronendeckungsgrade von 30-50 % und Strauchdeckungsgrade von 20-30 % erreicht (weitere Details vgl. HÖLZINGER<br />

1987: 1239). Die Nester werden oft im Felsfußbereich unter Grasbulten und herabgefallenen Ästen angelegt (vgl. HÖLZINGER<br />

1987). Hier sind die Gelege des Berglaubsängers v. a. an bekletterten Felsen hohen Verlusten ausgesetzt (GATTER 1997). Der<br />

wahrscheinlich bedeutendste Gefährdungsfaktor für diese Vogelart ist jedoch das Durchwachsen der Wälder; damit geht die<br />

lichte wärmebegünstigte Struktur verloren, die wahrscheinlich von wesentlicher Bedeutung für den Berglaubsänger ist (vgl.<br />

GATTER 1997). Eine nachhaltige Sicherung der Berglaubsängerpopulation nördlich der Alpen ist nur möglich, wenn<br />

Ensembles aus Felsen und lichten Wäldern entwickelt werden, die einen "steppeheideartigen Charakter" aufweisen (Details<br />

hierzu vgl. GATTER 1997).<br />

Der Berglaubsänger ist aktuell kein Brutvogel in Rheinland-Pfalz; die nächsten Vorkommen liegen in Lothringen, wo die Art<br />

sehr selten ist und stark besonnte Kiefernwälder an den Hängen von Mosel und Meuse besiedelt (MICHEL 1993). Aufgrund der<br />

naturräumlichen Ausstattung könnte die Art jedoch im Pfälzerwald vorkommen (ROTH 1994 gelangen aber keine Nachweise)<br />

bzw. durch die im <strong>Planung</strong>sraum einzuleitenden Maßnahmen könnten mittelfristig Lebensräume entstehen, die auch für diese<br />

Art geeignet sind.<br />

293<br />

Holzinsektenarten besiedeln unterschiedliche Nischen von Bäumen; das Spektrum alt- oder totholzbesiedelnder Käferarten<br />

unterscheidet sich in Abhängigkeit davon, ob noch lebendes Holz, abgestorbene Zweige, dürre Äste der Wipfelregion, morsche<br />

Rindenpartien, Baumhöhlen, abgestorbene, stehende Stämme, lagernde Stämme, Stümpfe und morsche Wurzelbereiche oder<br />

waldbrandgeschädigte Bäume als Brutholz zur Verfügung stehen (vgl. u. a. GEISER o. J., KÖHLER 1996).<br />

294<br />

O. tessellatus kommt in Rheinland-Pfalz nur im <strong>Planung</strong>sraum vor. Sowohl vom Landstuhler Bruch als auch von<br />

Ludwigswinkel/VG Dahner Felsenland liegen Nachweise vor. Nur aus dem angrenzenden Saarland liegen weitere deutsche<br />

Nachweise dieser Käferart vor (vgl. BÜNGENER 1995).

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