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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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164 Zweibrücker Hügelland<br />

➔ Entwicklung von Biotopmosaiken aus Bruch- und Sumpfwäldern, Röhrichten und Großseggenrieden<br />

im Schwarzbachtal zwischen Falkenbusch und Contwig.<br />

4) Erhalt und Entwicklung von Gesteinshaldenwäldern (vgl. Kap. E.2.1.2.b).<br />

Südlich von Pirmasens existiert im Staatsforst Pirmasens ein Gesteinshaldenwald (Tilio-Acerion) am<br />

Haspelfelsen. Im gesamten <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> bestehen lediglich vier Vorkommen dieses Gesteinshaldenwaldtyps;<br />

ein Vorkommen des Tilio-Acerions existiert in einer Klamm nordöstlich von<br />

Vinningen, das in der Bestandskarte als Biotoptyp "Quellen und Quellbäche" dargestellt ist (vgl.<br />

Angaben der Biotopkartierung).<br />

� Erhalt eines sehr seltenen Biotoptyps.<br />

➔ Erhalt der bestehenden Ausbildung am Haspelfelsen. Sicherung des kleinflächigen Vorkommens<br />

nordöstlich von Vinningen.<br />

5) Biotoptypenverträgliche Bewirtschaftung des Waldes gemäß der Waldbaurichtlinie des Landes<br />

(MLW 1993) (vgl. Kap. E.2.1.3).<br />

Wiesen und Weiden, Äcker<br />

Äcker und Grünland nehmen in der <strong>Planung</strong>seinheit eine Fläche von ca. 65 % ein, wobei in der<br />

räumlichen Verteilung dieser Biotope innerhalb der <strong>Planung</strong>seinheit deutliche Unterschiede bestehen. Im<br />

<strong>Bereich</strong> südöstlich der A 8 und östlich des Hornbaches liegt der Offen- bzw. Halboffenlandanteil bei ca.<br />

50 %.<br />

Die Offenlandbiotope werden in erster Linie ackerbaulich genutzt. Grünlandbiotope konzentrieren sich<br />

auf die Bachauen, die Seitentäler der Bäche, auf Geländestufen und die Ränder von Wäldern. Weiterhin<br />

bestimmen zum Teil großflächige Obstbaumwiesen den Landschaftscharakter im Südwesten von<br />

Pirmasens und im Südwesten von Zweibrücken.<br />

Feuchtbiotopkomplexe aus Naß- und Feuchtwiesen, Röhrichten und Großseggenrieden sind zum Teil<br />

großflächig in den Bachauen entwickelt.<br />

Halbtrockenrasen konzentrieren sich auf die Nordhälfte der <strong>Planung</strong>seinheit, den Raum beiderseits der<br />

A 8 und den ehemaligen Militärflugplatz Zweibrücken. In diesen Räumen liegen auch die großflächigen<br />

standörtlichen Entwicklungspotentiale für Halbtrockenrasen.<br />

Die gesamte <strong>Planung</strong>seinheit zeichnet sich durch einen sehr hohen Artenreichtum aus, an dem v. a. die<br />

Tagfaltergemeinschaften der Halbtrockenrasen und Halboffenlandbiotope, die Vogelarten der Naß- und<br />

Feuchtwiesen bzw. der Röhrichte und Großseggenriede sowie die Artengemeinschaften der<br />

Streuobstwiesen einen hohen Anteil haben.<br />

Von erheblichem Interesse sind auch die gut ausgebildeten Artengemeinschaften der kleinstrukturierten<br />

Agrarlebensräume; im <strong>Landkreis</strong> <strong>Südwestpfalz</strong> und dem <strong>Bereich</strong> der Kreisfreien Städte Zweibrücken und<br />

Pirmasens haben in dieser <strong>Planung</strong>seinheit Grauammer, Wachtel und Rebhuhn ihren eindeutigen<br />

Verbreitungsschwerpunkt.<br />

Die Arten extensiv genutzter Halboffenlandbiotope kommen noch an vielen Stellen vor; jedoch zeigt die<br />

Dominanz dieser Arten am für den <strong>Planung</strong>sraum ausgewählten Leitartenspektrum eine zunehmende<br />

Verbuschungstendenz und Nutzungsaufgabe bzw. Nutzungsintensivierung in der <strong>Planung</strong>seinheit an: die<br />

häufigste Art ist der Neuntöter, gefolgt von Grünspecht und Gartenrotschwanz, Kleinspecht und<br />

Wendehals. Noch weist die Vollzähligkeit der Artengemeinschaft auf lokal strukturreiche, extensiv<br />

genutzte Landschaftsausschnitte hin. Da auch bei den Tagfaltern viele Arten der Halboffenlandbiotope<br />

wie beispielsweise der Große Perlmutterfalter (Mesoacidalia aglaja) vorkommen, ist die <strong>Planung</strong>seinheit<br />

landkreisweit von zentraler Bedeutung für die Arten trockenwarm getönter, magerer Offen- und<br />

Halboffenlandbiotope.<br />

Feuchtwiesen- und röhrichttypische Vogelarten sind in der <strong>Planung</strong>seinheit verbreitet und erreichen lokal<br />

hohe Siedlungsdichten. Auf Defizite hinsichtlich der strukturellen Qualität und des Trophiegrades der<br />

Biotopkomplexe in den Bachauen weist jedoch das sehr spärliche Vorkommen charakteristischer

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