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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Wiesen, Weiden und Äcker<br />

Bergland der oberen Lauter 199<br />

Offenlandbiotope, die in der <strong>Planung</strong>seinheit weniger als 5 % der Fläche einnehmen, sind v. a. in den<br />

Bachauen als Biotopkomplexe aus Feucht- und Naßwiesen, Röhrichten und Großseggenrieden sowie<br />

Magerwiesen und -weiden mittlerer Standorte ausgebildet. Im Verlandungsbereich einiger Stauteiche<br />

und -weiher existieren einige kleinere Zwischenmoore.<br />

Außerhalb der Auen kommen Offenlandbiotope auf mittleren Standorten dagegen nur kleinräumig vor.<br />

Zudem werden südwestlich von Hinterweidenthal Magerbiotope zunehmend durch Verbrachung und<br />

Aufforstungen zurückgedrängt. Nördlich von Langmühle und nördlich von Fischbach existieren<br />

Magergrünlandmosaike mittlerer und feuchter Standorte. Östlich von Eppenbrunn unterliegen kleinere<br />

Grünland- und Ackerflächen einer intensiveren Nutzung.<br />

Ziele der <strong>Planung</strong>:<br />

1) Erhalt und Entwicklung von Naß- und Feuchtwiesen (vgl. Kap. E.2.2.1.a).<br />

In den breiteren Auen von Wieslauter und Salzbach sowie in den unteren Abschnitten der kleineren Täler<br />

sind Naß- und Feuchtwiesen nahezu durchgängig entwickelt. In der Regel tritt der Biotoptyp im engen<br />

Wechsel mit Röhrichten und Großseggenrieden auf, an Wieslauter und Salzbach sind auch in größerem<br />

Umfang Magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte als Bestandteil der Feuchtgrünlandkomplexe<br />

einbezogen.<br />

Auf nährstoffarmen Standorten der kleineren Bachtäler südlich von Glashütte, am Moosbach, in<br />

Spießwoog-, Wolfsäger- und Faunertal sowie im Talkomplex südlich Eppenbrunn treten stellenweise<br />

Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden, im Verlandungsbereich von oligotrophen Teichen und Weihern<br />

auch Zwischenmoorbiotope in Verzahnung mit Naß- und Feuchtwiesen auf.<br />

Braunkehlchen und Wiesenpieper als typische Vogelarten extensiv bewirtschafteter Feuchtwiesen<br />

konnten im Rahmen der Kartierung von ROTH (1994) in der <strong>Planung</strong>seinheit nicht festgestellt werden.<br />

Nach der Biotopkartierung sind noch eine Reihe von Feuchtgrünlandkomplexen vom Braunkehlchen<br />

besiedelt, insbesondere das Wieslautertal zwischen Hinterweidenthal und Dahn. Daneben werden zwei<br />

Vorkommen des Wiesenpiepers in den Wiesen am Seebach und im Spießwoogtal erwähnt.<br />

Offensichtlich hat wie - im gesamten Pfälzerwald - auch im Bergland der oberen Lauter das Brachfallen<br />

vieler Wiesen und Weiden einen deutlichen Bestandsrückgang dieser Arten bewirkt.<br />

(Noch) nicht so drastisch drückt sich die Veränderung der Biotopstruktur in den Wiesentälern bei den<br />

Tagfalterbeständen aus. Der an nutzungsabhängige Kleinstrukturen gebundene Braunfleck-<br />

Perlmutterfalter kommt noch in vielen Tälern vor. Daß aber auch hier die Ausweitung von Feuchtwiesenbrachen<br />

voranschreitet, zeigt die deutliche Zunahme des an Mädesüßfluren gebundenen Violetten<br />

Perlmutterfalters (Brenthis ino) im Vergleich der aktuellen Erhebung durch WEIDNER (1994) mit den<br />

älteren Daten der Biotopkartierung.<br />

Mäßig feuchte Wiesen, die zu Magerwiesen mittlerer Standorte bzw. zu Borstgrasrasen überleiten, sind<br />

Lebensräume für Dukatenfeuerfalter, Violetter Feuerfalter, Großer Perlmutterfalter und Wachtelweizen-<br />

Scheckenfalter. Dabei stellt besonders der Talkomplex südlich von Eppenbrunn einen regionalen<br />

Vorkommensschwerpunkt dieser Arten dar, wo sie mit typischen Arten der Feucht- und Naßwiesen und<br />

der Zwischenmoore vergesellschaftet sind.<br />

� Berücksichtigung der Lebensräume gefährdeter Tierarten mit mittleren Raumansprüchen, wie<br />

Wiesenpieper, Braunkehlchen und verschiedene Tagfalterarten.<br />

� Sicherung eines vielfältigen Nutzungsmosaiks innerhalb der Naß- und Feuchtwiesen.<br />

� Ausschöpfen des Standortpotentials zur Entwicklung von Naß- und Feuchtwiesen bzw. Biotopkomplexen<br />

mit anderen Biotoptypen.<br />

➔ Sämtliche Ausbildungen des Biotoptyps einschließlich der Verzahnungen mit Röhrichten und<br />

Großseggenrieden sowie mageren Grünlandbiotopen sind zu erhalten. Vorrangig ist dabei die<br />

Aufrechterhaltung einer extensiven Bewirtschaftung zur Sicherung vielfältiger Biotopstrukturen.

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