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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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228 Prioritäten<br />

Gehölzsukzession und Aufforstungen zurückzudrängen und der Anteil der Offenlandbiotope deutlich zu<br />

erhöhen.<br />

6) Zwischenmoorbiotopkomplexe südlich von Eppenbrunn, südwestlich von Glashütte, bei<br />

Ludwigswinkel und im Moosbachtal<br />

Bedeutung: Zwischenmoorbiotope kommen im <strong>Bereich</strong> verlandender Stillgewässer oder - kleinräumig -<br />

in Feucht- und Naßwiesen vor. Nennenswerte Biotopbestände sind v. a. am Rohrweiher, am<br />

Rösselweiher und im Pfälzerwoog entwickelt; sie sind hier mit Röhrichten und Großseggenrieden sowie<br />

Naß- und Feuchtwiesen verzahnt. In geringem Umfang sind Vermoorungen auch im Königsbruch<br />

ausgebildet.<br />

Aus vegetationskundlicher Sicht sind auch die kleineren Biotopbestände mit Vorkommen von<br />

Moosbeere, Rauschbeere, Mittlerem Sonnentau und Weißem Schnabelried von herausragender Bedeutung.<br />

Faunistisch sind die Moorgewässer einschließlich ihrer Verlandungszonen v. a. für Libellen wie<br />

Speer-Azurjungfer, Torf-Mosaikjungfer und Kleine Moosjungfer bedeutend. Von herausragender,<br />

überregionaler Bedeutung ist das Vorkommen des Moosbeeren-Scheckenfalter (= Hochmoor-<br />

Perlmutterfalter) bei Eppenbrunn.<br />

Handlungsbedarf: Die Zwischenmoorgesellschaften der Verlandungszonen der Stillgewässer sind<br />

nachhaltig zu sichern, indem beispielsweise eine Angelnutzung von Gewässern ausgeschlossen wird.<br />

Weiterhin sind Senken nahe von Gewässern für die Entwicklung von Zwischenmoorgesellschaften zu<br />

optimieren, damit sich aus den Artenpotentialen der grenznahen Regionen Frankreichs charakteristische<br />

Arten, u. a. die Arktische Smaragdlibelle, wieder im südlichen Pfälzerwald ansiedeln können. Die<br />

Umsetzung von auf Zwischenmoorpflanzenarten und Tierarten wie Speer-Azurjungfer, Moosbeeren-<br />

Scheckenfalter oder Großes Wiesenvögelchen abgestimmten Biotopentwicklungszielen ist vordringlich<br />

zu realisieren.<br />

7) Königsbruch bei Fischbach<br />

Bedeutung: Das Königsbruch ist der größte und bedeutendste zusammenhängende Feuchtgrünlandkomplex<br />

in der Region <strong>Südwestpfalz</strong>. Aus Sicht des Arten- und Biotopschutz kommt dem NSG Königsbruch<br />

eine zentrale Bedeutung als Lebensraum für ein weites Spektrum typischer Tier- und<br />

Pflanzenarten der Biotopmosaike aus Naß- und Feuchtwiesen, Kleinseggenriede, Röhrichten und<br />

Großseggenrieden, Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden, Mageren Wiesen und Weiden mittlerer<br />

Standorte und der Fließgewässer zu. Vor allem der enge Wechsel zwischen unterschiedlich genutzten<br />

und unbewirtschafteten Brachflächen verleiht diesem Gebiet eine sehr hohe Strukturvielfalt, von der<br />

viele Arten mit speziellen Lebensraumansprüchen profitieren.<br />

Handlungsbedarf: Wie in vielen anderen Feuchtgrünlandkomplexen besteht auch im Königsbruch die<br />

Tendenz einer zunehmenden Verbrachung vieler Flächen, die sich u. a. auch im Fehlen ehemals<br />

vorkommender Vogelarten wie Braunkehlchen und Wiesenpieper oder typischer Tagfalterarten der Naßund<br />

Feuchtwiesen verdeutlicht.<br />

Um die Artenvielfalt des Königsbruches dauerhaft zu sichern, ist die Sicherung eines vielfältigen<br />

Nutzungsmosaiks vordringlich. Der Entwicklung und Umsetzung von Bewirtschaftungskonzepten für die<br />

Feuchtgrünlandkomplexe kommt dabei eine zentrale Bedeutung für die nachhaltige Sicherung der<br />

vielfältigen, nutzungsabhängigen Biotopstrukturen im Königsbruch, und damit eine zentrale Funktion<br />

beim Erhalt der charakteristischen Lebensgemeinschaft der Wiesentäler im gesamten Pfälzerwald zu.<br />

8) Waldkomplexe des Pfälzerwaldes<br />

Bedeutung: Gegenüber den heute vorherrschenden, dicht geschlossenen Mischbeständen aus Kiefer und<br />

Buche waren viele Waldbereiche bis in die Mitte dieses Jahrhunderts durch eine größere Zahl an inneren<br />

und äußeren Grenzlinien geprägt, so daß die Wälder insgesamt durch ein deutlich höheres Lichtangebot<br />

am Boden charakterisiert waren, was u. a. die Ausbildung geschlossener Heidelbeerbestände ermöglichte.

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