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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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Bergland der oberen Lauter 197<br />

an gut durchsonnte, tiefgestaffelte Übergangszonen vom Offenland zum geschlossenem Wald mit einem<br />

hohen Anteil an Magerbiotopen gebunden sind. Neben anderen haben Heidelerche, Ziegenmelker,<br />

Wendehals, Weißer und Kleiner Waldportier, Rostbinde, Gelbbindiger Mohrenfalter und eine große Zahl<br />

weiterer wärmeliebender Insektenarten ihre bevorzugten Lebensräume in lichten Waldbiotopen.<br />

Aktuell geben nur ein Nachweis des Wendehalses am Südhang des Glockenhorns bei Hinterweidenthal<br />

und das Vorkommen des Weißen Waldportiers (Brintesia circe) im <strong>Bereich</strong> des Faunertals<br />

(HASSELBACH 1993) und im Moosbachtal (LfUG 1995) Hinweise auf die Ausbildung wärmebegünstigter<br />

Offenlandbiotope in enger Verzahnung mit Waldbiotopen. Die Biotopkartierung erwähnt den<br />

Ziegenmelker für waldnahe Magerbiotopkomplexe im Gebiet "Auf der Heide" bei Hinterweidenthal, das<br />

Vorkommen der Heidelerche wird für das NSG "Wolfslöcher" angegeben und durch SIMON (1985)<br />

bestätigt. Für den ehemals für den Pfälzerwald charakteristischen Gelbbindigen Mohrenfalter (Erebia<br />

meolans) (vgl. KRAUS 1993) macht die Biotopkartierung nur eine Angabe im Lautertal nördlich von<br />

Hinterweidenthal.<br />

Aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes ist es anzustreben, dem stark aufgelockerten Laubwald mit<br />

hohem Anteil an offenen, z. T. vegetationsarmen Flächen in der gesamten <strong>Planung</strong>seinheit wieder<br />

deutlich mehr Fläche einzuräumen. Dabei sind besonders die Randbereiche der Offenbiotopkomplexe<br />

um kleinere Rodungsinseln, an (südexponierten) Talrändern sowie die von Natur aus offeneren<br />

Felshänge für die Entwicklung tiefer und eng verflochtener Übergänge vom Offenland zum<br />

geschlossenen Wald prädestiniert. Neben Eiche und Buche kann vor allem an südexponierten<br />

Steilhängen und im Kontaktbereich zu den Vorrangräumen für die Entwicklung von "Auerhuhn-<br />

Biotopen" auch die Kiefer als im Pfälzerwald wahrscheinlich autochthone Art größere Anteile in der<br />

Baumschicht einnehmen. Dies kommt u. a. dem Kleinen Waldportier zugute, der eng an das Vorkommen<br />

der Kiefer in seinem Habitat gebunden ist.<br />

� Erhalt und Entwicklung eines in Rheinland-Pfalz selten gewordenen Biotoptyps.<br />

� Berücksichtigung der Lebensräume spezialisierter Arten mit mittleren Raumansprüchen, wie z. B.<br />

Ziegenmelker, Heidelerche, Weißer und Kleiner Waldportier, Rostbinde und Gelbbindiger Mohrenfalter.<br />

� Erhalt und Entwicklung eines Biotoptyps mit hoher kulturhistorischer Bedeutung im <strong>Landkreis</strong>.<br />

➔ Sicherung eines lichten Bestandsaufbaus im Waldgebiet am Kleinen Mückenkopf nördlich von<br />

Fischbach, wo die Möglichkeit besteht, vorhandene Biotope in zu entwickelnde Lebensräume für<br />

das Auerhuhn einzubinden.<br />

➔ Ehemalige Vorkommen bzw. Restvorkommen charakteristischer Tierarten, wie z. B. im oberen<br />

Lautertal, im Gebiet "Auf der Heide" südwestlich von Hinterweidenthal, um das NSG<br />

"Wolfslöcher" oder in Faunertal und Wolfsägertal bei Fischbach, sind als Ausgangspunkte für<br />

die Entwicklung sehr lichter, eichenreicher Waldbestände mit einer von besonnten offenen<br />

Stellen (Sandflächen) geprägten Sandrasen- und Zwergstrauchheiden-Vegetation aufzugreifen.<br />

� Schaffung von Biotopmosaiken aus Wälden und Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden im Umfeld<br />

eng von Waldbeständen umschlossener Feuchtbiotopkomplexe zur Sicherung und Ausweitung des<br />

Lebensraumangebots für spezialisierte Offen- und Halboffenlandarten.<br />

➔ Dies gilt besonders für den Talkomplex südlich von Eppenbrunn mit Vorkommen spezialisierter,<br />

an Zwischenmoore gebundener Tagfalterarten. Vorrangiges Ziel ist hier die Entwicklung<br />

blütenreicher Magerbiotope im Umfeld der Zwischenmoorbiotope als Teillebensraum des<br />

Moosbeeren-Scheckenfalters (Boloria aquilonaris). Daneben ist dieses Entwicklungsziel auch im<br />

Rohrwoog nördlich von Dahn und südlich vom Schmalsteineck westlich von Bruchweiler anzustreben.<br />

4) Erhalt und Entwicklung von Trockenwäldern.<br />

Trockenwälder sind in der <strong>Planung</strong>seinheit vorwiegend als trockene Hainsimsen-Eichenwälder entwickelt,<br />

in denen die Kiefer oft am Bestandsaufbau beteiligt ist. Stellenweise bestehen Übergänge zum

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