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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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3. Tümpel, Weiher und Teiche<br />

Tümpel, Weiher und Teiche 49<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Tümpel<br />

Tümpel sind zeitweilige, meist kleinflächige, flache Gewässer, die über verdichteten Böden in Senken,<br />

Abgrabungsflächen oder auch in Wagenspuren entstehen. Sohle und Mardellen 75 sind eine Sonderform<br />

der Kleingewässer im <strong>Planung</strong>sraum. Die überwiegend sehr langsam fließenden und teilweise<br />

trockenfallenden Gräben in der Pfälzer Moorniederung 76 sind ebenfalls als stehende Kleingewässer zu<br />

charakterisieren 77 .<br />

Weiher<br />

Weiher sind dauerhafte Gewässer, die sich über wasserundurchlässigem Untergrund oder in grund- und<br />

hangwasserbeeinflußten Senken bilden. Sie sind im Unterschied zu den Seen kleiner und bilden keine<br />

dauerhafte thermische Schichtung aus.<br />

Teiche<br />

Teiche sind Gewässer mit regulierbarem Wasserstand, die für Fischereinutzung, Abwasserklärung,<br />

Hochwasserrückhaltung u. a. angelegt werden.<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

unter der Wasseroberfläche wachsende, am<br />

Gewässerboden wurzelnde Pflanzengesellschaften,<br />

in einer Wassertiefe von 0,5-6 m<br />

am Gewässergrund wurzelnde Schwimmblattgesellschaften<br />

in nährstoffarmen Gewässern<br />

bis 4 m Tiefe über humosem Schlammboden<br />

freischwimmende Wasserpflanzengesellschaften<br />

ruhiger, windgeschützter Gewässer<br />

Potamogetonion (Laichkraut-Unterwasserwiesen)<br />

Nymphaeion albae (Schwimmblattgesellschaften)<br />

Nymphaetum albae (Gesellschaft der Weißen<br />

Seerose)<br />

Potamogeton natans-Gesellschaft (Gesellschaft des<br />

Schwimmenden Laichkrautes)<br />

Lemnetea (Wasserlinsen-Gesellschaften)<br />

Lemnetum minoris<br />

Utricularietum australis (Gesellschaft des Südlichen<br />

Wasserschlauches) 78<br />

75<br />

Unter Mardellen versteht man abflußlose Senken auf Verebnungsflächen des Muschelkalkes im Zweibrücker Westrich. Sohle<br />

sind abflußlose Senken auf Buntsandstein im Pfälzerwald. Eine genaue Beschreibung der darin vorkommenden<br />

Pflanzengesellschaften sowie eine Diskussion der umstrittenen Entstehungstheorien geben SCHÄFER-GUIGNIER (1987),<br />

SAUER (1982), BARTH (1996) und SCHNEIDER (1996). BARTH (1996) belegt, daß es sich bei Mardellen um geologische<br />

Hohlformen handelt, die durch Lösungsvorgänge in Gipsschichten und hierdurch hervorgerufene langsame und kontinuierliche<br />

Absackungsvorgänge entstanden sind. Die Vegetation der Mardellen wird wesentlich von der angrenzenden Vegetation und den<br />

angrenzenden Nutzungen determiniert. SCHNEIDER (1996) fand Wasserlinsendecken, Erlenbruchgesellschaften,<br />

Torfmoosrasen, Moorbirkengesellschaften u. a. Die Großseggen-Gesellschaften der Mardellen werden in Biotopsteckbrief 5<br />

beschrieben.<br />

76<br />

Die weit verbreitete Bezeichnung "Pfälzer Moorniederung" wird synonym zu Kaiserslauterer Senke gebraucht.<br />

77<br />

Weniger intensiv gepflegte Grabenränder sind häufig Reliktstandorte für Arten der Magerrasen, Kleinseggenriede und<br />

Pfeifengraswiesen (KONRAD & RUTHSATZ 1993).<br />

78<br />

Die Wasserschlauch-Gesellschaft kommt in offenen Wasserflächen von Mardellen (SCHÄFER-GUIGNIER 1987) sowie in<br />

dystrophen Teichen der Pfälzer Moorniederung und des Pfälzerwaldes vor (ROWECK et al. 1988).

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