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Migration und Integration - RatSWD

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Der demografische Kontext<br />

In Abb. 4.2 ist die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter durch einen blauen Rahmen<br />

kenntlich gemacht. Es wird deutlich, wie jeweils in den nächsten zehn Jahren<br />

die drei letzten Altersgruppen (50–55 Jahre, 55–60 Jahre <strong>und</strong> 60–65 Jahre) sukzessive<br />

aus der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ausscheiden. Gleichzeitig wachsen<br />

die drei jüngsten Alterskohorten in die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter<br />

hinein. Erkennbar ist in allen drei Zeitabschnitten (2002, 2009, 2015), dass die Zahl<br />

dieser Personen deutlich kleiner sein wird als die Alterskohorten, die aus dem<br />

Erwerbstätigenalter ausscheiden. Damit entwickelt sich die Altersstruktur zu Lasten<br />

der Jüngeren. Im Jahr 2015 werden sich die am stärksten besetzten Alterskohorten<br />

der 50- bis 55-Jährigen im letzten Drittel ihres Erwerbsleben befinden <strong>und</strong> in<br />

den nachfolgenden Jahren schrittweise aus dem Erwerbsleben austreten.<br />

Bereits zu Beginn des kommenden Jahrzehnts wird das Erwerbspersonenpotenzial<br />

damit im Durchschnitt deutlich älter sein als heute <strong>und</strong> außerdem zahlenmäßig<br />

spürbar schrumpfen. In der Vergangenheit war das anders: Die ausscheidende<br />

Alterskohorte der heute 65- bis 70-Jährigen wies in etwa die gleiche Stärke auf wie<br />

die eintretende Kohorte der 15- bis 20-Jährigen (vgl. Kap. 6.1).<br />

1996 lag das Durchschnittsalter des Erwerbspersonenpotenzials noch bei 39,6 Jahren,<br />

2004 bereits bei 40,6 Jahren. Legt man die Potenzialprojektionen des Instituts<br />

für Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung zugr<strong>und</strong>e, so wird dieses Durchschnittsalter<br />

bis 2010 auf 41,4 Jahre steigen. Innerhalb von 14 Jahren wird sich damit ein Anstieg<br />

um 1,8 Jahre ergeben haben. Ohne die bereits in der Vergangenheit erfolgte<br />

Zuwanderung fiele dieser Anstieg des Durchschnittsalters noch höher aus: Bei gleichem<br />

Ausgangsniveau von 39,6 Jahren (Basisjahr 1996) würde das Durchschnittsalter<br />

bis zum Jahr 2010 auf 41,8 Jahre steigen – insgesamt also um 2,2 Jahre<br />

(Fuchs/Thon 1999). Der Anstieg des Durchschnittsalters beim Erwerbspersonenpotenzial<br />

ist für den betrachteten Zeitraum zwar geringer als jenes der Gesamtbevölkerung<br />

(1,8 gegenüber 3,1), doch darf dies über eines nicht hinwegtäuschen:<br />

Momentan bilden die stark besetzten Altersklassen (35–45 Jahre), die „Babyboomer“<br />

der 1960er Jahre, die Stütze des Erwerbspersonenpotenzials – mit ihrem Vorrücken<br />

in die oberen Altersjahrgänge wird sich der Anstieg des Durchschnittsalters<br />

noch beschleunigen.<br />

Die Verschiebung der Altersstruktur zeigt sich bereits in der Veränderung bis zum<br />

Jahr 2010 (vgl. Abb. 4.3).<br />

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