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Migration und Integration - RatSWD

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Wirtschaftliche Notwendigkeit <strong>und</strong> Effekte der Zuwanderung<br />

Bildungsgrad von Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>. Deutschland könnte Migranten<br />

vor allem dann besser in den Arbeitsmarkt integrieren, wenn für sie vermehrt<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Ausbildungsmaßnahmen bereitgestellt würden <strong>und</strong> die<br />

Zuwanderung stärker nach den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts gesteuert würde.<br />

Uneinheitliche Entwicklung der Erwerbstätigenquote <strong>und</strong><br />

Beschäftigungsstruktur von Migranten unterschiedlicher<br />

Staatsangehörigkeit<br />

Der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15- bis unter 65-Jährige), der<br />

tatsächlich erwerbstätig ist, wird durch die Erwerbstätigenquote gemessen. Diese<br />

Quote liegt seit den 1980er Jahren relativ stabil bei circa 65 Prozent.<br />

Die Erwerbstätigenquote ist ein Gesamtdurchschnitt <strong>und</strong> wird auf Gr<strong>und</strong> amtlicher<br />

Statistiken ermittelt, die nicht streng zwischen Migranten <strong>und</strong> Nicht-Migranten<br />

unterscheiden. So ist es beispielsweise nicht möglich, die Spätaussiedler in der amtlichen<br />

Statistik zu identifizieren, weil sie entsprechend ihrer Staatsangehörigkeit<br />

als Deutsche erfasst werden (vgl. Kap. 9). Nichtamtliche Zahlen haben nicht die<br />

Breite <strong>und</strong> Tiefe der amtlichen Statistik; gleichwohl liegen einige aufschlussreichere<br />

statistische Angaben vor.<br />

Betrachtet man hilfsweise nur die ausländischen Zuwanderer, so zeigt eine differenziertere<br />

Betrachtung der Erwerbstätigenquote nach Nationalitäten, dass die<br />

Quote sehr unterschiedlich ist. Da sich 97 Prozent aller ausländischen Beschäftigten<br />

in Westdeutschland aufhalten, ist die Betrachtung des früheren B<strong>und</strong>esgebietes<br />

sinnvoll. Wie in Abb. 6.8 erkennbar wird, ist dort bei den Türken, der größten ausländischen<br />

Bevölkerungsgruppe, die Erwerbstätigenquote seit den 1980er Jahren<br />

von 60 auf unter 50 Prozent gesunken.<br />

Abb. 6.8: Erwerbstätigenquoten für ausgewählte Nationalitäten in Westdeutschland,<br />

1982 , 1992 <strong>und</strong> 2002<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

1982<br />

1992<br />

2002<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

Deutsche Ausländer Türken Italiener Griechen Insgesamt<br />

Erwerbstätigenquote: Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 15 - 64 Jahren an der Bevölkerung in der gleichen<br />

Altersgruppe (Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter)<br />

Quellen: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Mikrozensus, eig. Berechnung; Eurostat, Arbeitskräfteerhebung, eigene<br />

Auswertung <strong>und</strong> Berechnung; eigene Darstellung<br />

Quelle: Hönekopp 2003b: 76<br />

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