Migration und Integration - RatSWD

Daten und Trends des Wanderungsgeschehens
Deutsche stellen den größten Teil der Zu- und Abwanderer
Deutsche bildeten im Zeitraum von 1991 bis 2003 sowohl bei der Zuwanderung (im
Durchschnitt 23,7 Prozent) als auch bei der Abwanderung (im Durchschnitt 16,7
Prozent) jeweils die größte Gruppe. Hierbei machen die Spätaussiedler beinahe die
Hälfte der deutschen Zuzüge aus. Weitere deutsche Zuwanderer sind Rückkehrer
mit temporärem Aufenthalt im Ausland wie z.B. Studierende, technisches und kaufmännisches
Personal sowie Rentner (vgl. Sachverständigenrat für Zuwanderung
und Integration: 70). Auf die Problematik der Abwanderung von Deutschen wird
weiter unten in diesem Kapitel noch eingegangen.
Aufgrund der unterschiedlichen statistischen Erfassung ist eine Aufschlüsselung
der Zuwanderung nach rechtlichen Kategorien nicht möglich. Eine detaillierte
Darstellung des Wanderungsgeschehens wäre nur auf der Grundlage der
Geschäftsstatistiken der verschiedenen mit Zuwanderung befassten Behörden
möglich, die jedoch nicht kompatibel sind. Eine umfassende und detaillierte
Zuwanderungsbilanz kann auf der Grundlage der bestehenden Datenlage somit
nicht erstellt werden (vgl. Kap. 9). Die folgenden Betrachtungen sind daher lediglich
begründete Annäherungen.
Flüchtlinge in Deutschland
Humanitäre Zuwanderung hat in der Bundesrepublik von jeher eine bedeutende
Rolle gespielt. In den vergangenen 15 Jahren war Deutschland immer wieder
Zufluchtsort; insbesondere während des Balkankrieges stieg die Zahl der hier
lebenden Flüchtlinge. Zum 31. Dezember 2003 hielten sich rund 1,088 Millionen
Flüchtlinge in Deutschland auf. Abbildung 1.9 zeigt die Entwicklung der Gesamtzahl
der im Zeitraum von 1997 bis 2003 in Deutschland lebenden Flüchtlinge. Statistisch
wird unter dem Begriff „Flüchtling“ eine Vielzahl von unterschiedlichen und
vielfältigen Personengruppen zusammengefasst; hierzu zählen u.a. Asylbewerber,
Asylberechtigte, Bürgerkriegsflüchtlinge, De-Facto-Flüchtlinge, Konventionsflüchtlinge
und jüdische Kontingentflüchtlinge (vgl. dazu Kap. Begriffsbestimmungen).
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