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Migration und Integration - RatSWD

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Zur Notwendigkeit aussagekräftiger Indikatoren <strong>und</strong> Datengr<strong>und</strong>lagen<br />

Die Studie betont, dass bei den jeweiligen Indikatoren geprüft werden muss, auf<br />

welcher räumlichen Ebene (lokal, regional, national) sie ansetzen <strong>und</strong> auf welche<br />

Analyseeinheit (Individuum, Haushalt, Gruppe) sie sich beziehen sollen. Hinweise<br />

zu den Anforderungen für kausalanalytische Aussagemöglichkeiten, welche die<br />

Ursachen für <strong>Integration</strong> mit Erfolgsindikatoren verbinden können, gibt die Studie<br />

aber nicht. Parallel zu diesen Überlegungen auf internationaler <strong>und</strong> europäischer<br />

Ebene, die primär einen vergleichenden Ansatz verfolgen, bemühen sich in letzter<br />

Zeit verstärkt einzelne Staaten um die Entwicklung nationaler Indikatorensysteme.<br />

Es geht darum, eine Basis zu schaffen für die Gestaltung der <strong>Integration</strong>spolitik, für<br />

die Evaluierung von laufenden <strong>und</strong> zukünftigen Maßnahmen <strong>und</strong> Programmen<br />

sowie für ein entsprechendes Berichtswesen. Im Folgenden werden ausgewählte<br />

Ansätze kurz vorgestellt.<br />

Niederlande<br />

In Arbeit ist ein spezielles <strong>Integration</strong>s-Monitoring in den Bereichen sozial-strukturelle,<br />

soziokulturelle <strong>und</strong> politisch-institutionelle <strong>Integration</strong>. Dieses wird mit einer<br />

Kombination aus Basisindikatoren <strong>und</strong> einer Längsschnittstudie von Migranten<br />

umgesetzt. Dabei werden auch lokal <strong>und</strong> national verfügbare Daten verknüpft.<br />

Frankreich<br />

Mit der Einrichtung des „Observatoire des statistiques de l’immigration et de l’intégration“<br />

am 2. Juli 2004 hat sich der französische Haut Conseil à l’intégration u.a. das<br />

nicht näher operationalisierte Ziel gesetzt, Indikatoren der <strong>Integration</strong> zu entwickeln.<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Die vom Home Office Immigration Research and Statistics Service (IRSS) in Auftrag<br />

gegebene Studie „<strong>Integration</strong>: mapping the field“ (Castles et al. 2002) widmet sich<br />

mit Blick auf die Entwicklung der britischen <strong>Integration</strong>spolitik <strong>und</strong> auf die Evaluierung<br />

von Maßnahmen ebenfalls dem Thema <strong>Integration</strong>sindikatoren. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

sollte, so das Ergebnis der Studie, bei der Konzeption eines Indikatorensystems<br />

eine klare Trennung zwischen der Bewertung der Ziele einer Politik oder Maßnahme<br />

<strong>und</strong> der Bewertung ihrer Auswirkungen auf Migranten <strong>und</strong> auf die Gesellschaft<br />

vorgenommen werden. Dafür würden sowohl quantitative als auch qualitative<br />

Indikatoren benötigt. Der folgende Textkasten gibt einen Überblick über die in der<br />

Studie vorgeschlagenen Indikatoren.<br />

Indikatorensystem des Immigration Research<br />

and Statistics Service<br />

Indikatoren für Erziehung, Ausbildung <strong>und</strong> Arbeit<br />

– Teilnahme an <strong>und</strong> Erfolg von Ausbildungsprogrammen,<br />

– Teilnahme an <strong>und</strong> Erfolg von weiteren Ausbildungskursen,<br />

– Erfolgreich Wiederqualifizierte, die in ihrem erlernten Beruf tätig sein<br />

können,<br />

– Zahl derjenigen, deren Qualifikationen für akademische oder berufliche<br />

Positionen anerkannt wurden,<br />

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