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Migration und Integration - RatSWD

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<strong>Integration</strong>: Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

Zu begrüßen ist in diesem Zusammenhang die Initiative Bayerns <strong>und</strong> Hessens zur<br />

gemeinsamen Entwicklung eines Bildungsplans für Kinder im Alter von null bis<br />

zehn Jahren, der die Erziehung <strong>und</strong> Bildung im Elementar- <strong>und</strong> Primarbereich erstmals<br />

übergreifend umfasst <strong>und</strong> der Sprachkompetenz eine zentrale Stellung einräumt<br />

(Hessisches Kultusministerium 2004).<br />

Sprachstandsdiagnose: Begabungen <strong>und</strong> Defizite frühzeitig erkennen<br />

Unter den in den zurückliegenden Jahren unternommenen Anstrengungen zur<br />

verstärkten frühkindlichen Sprachförderung sind insbesondere die Sprachstandsdiagnosen<br />

hervorzuheben. Die Verfahren, die in den einzelnen B<strong>und</strong>esländern entwickelt<br />

bzw. bereits angewendet werden, sollen den Förderbedarf bei Kindern mit<br />

<strong>und</strong> ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> frühzeitig ermitteln. Sie unterscheiden sich<br />

dadurch, wie weit sie den besonderen Bedürfnissen von zweisprachig aufwachsenden<br />

Kindern Rechnung tragen. Der Zuwanderungsrat begrüßt dieses Engagement<br />

der Länder bei der Sprachstandsdiagnose von Vorschulkindern.<br />

Angestrebt werden müssen effektive Verfahren zur Sprachstandsdiagnose,<br />

die frühzeitig eine gezielte <strong>und</strong> regelmäßige Beobachtung <strong>und</strong><br />

Einschätzung des Sprachverhaltens von Kindern mit <strong>und</strong> ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

sowie eine umfassende Förderung noch vor der Einschulung<br />

ermöglichen. Die eingesetzten Methoden sollten der Sprachlernsituation<br />

von zweisprachig aufwachsenden Kindern Rechnung tragen<br />

<strong>und</strong> nicht der Selektion, sondern der Förderung dienen.<br />

Sprachförderung in der Schule<br />

Auch für die schulische Deutschförderung haben die B<strong>und</strong>esländer unterschiedliche<br />

Strategien entwickelt. Vier Varianten sind hier im Allgemeinen zu unterscheiden:<br />

Am häufigsten werden Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache in<br />

Regelklassen ohne spezielle Förderangebote integriert. Ergänzt wird der Regelunterricht<br />

darüber hinaus vielfach durch Förderunterricht in Deutsch als Zweitsprache.<br />

Optional ist an vielen Schulen auch der Besuch von herkunftssprachlichem<br />

Unterricht möglich. Schließlich gibt es einzelne Schulen, an denen der<br />

Unterricht eines Faches in einer Herkunftssprache gehalten wird (Reich et al.<br />

2002: 21).<br />

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