Migration und Integration - RatSWD

Steuerung der Zuwanderung
Diejenigen Einwanderungsländer, die bislang auf die Einführung eines Punktesystems
verzichtet haben, entwickelten andere Regelungen zur Auswahl von Arbeitsmigranten.
In den USA umfasst der Bereich der Arbeitsmigration fünf Kategorien:
Arbeitskräfte mit besonderer Priorität, Arbeitskräfte mit herausragenden Fähigkeiten,
qualifizierte Arbeitskräfte, Unternehmer sowie spezielle Zuwanderer und
Investoren. Investoren beispielsweise erhalten eine Aufenthaltserlaubnis für zwei
Jahre, wenn sie zwischen 500.000 und 3.000.000 US-Dollar investieren und dabei
entweder Arbeitsplätze schaffen oder bestehende Arbeitsplätze von mindestens
zehn amerikanischen Beschäftigten sichern.
In Schweden benötigen Personen mit einem dauerhaften Aufenthaltsrecht keine
Arbeitserlaubnis, wohingegen visumspflichtige Arbeitsmigranten eine solche
beantragen und ein schriftliches Arbeitsplatzangebot mit ortsüblicher Entlohnung
sowie eine gesicherte Unterkunft vorweisen müssen. Die Zuwanderungsbehörde
entscheidet nach Abstimmung mit den regionalen Arbeitsämtern über die
Erteilung einer Arbeitserlaubnis. Arbeitserlaubnisse gelten für maximal ein Jahr bzw.
18 Monate in Beschäftigungsfeldern, in denen in Schweden Arbeitskräftemangel
herrscht. Im Rahmen internationaler Austauschprogramme gilt eine Dauer von
insgesamt höchstens vier Jahren. Die Erteilung von Saisonarbeitserlaubnissen für
maximal drei Monate erfolgt ebenfalls unter Einbeziehung der regionalen Arbeitsämter.
Für die meisten ausländischen Wissenschaftler gelten ähnliche Bedingungen:
Bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten benötigen sie eine Aufenthaltserlaubnis.
Ausländer, die nach Schweden kommen, um eine Firma zu gründen
oder Partner einer schwedischen Firma zu werden, benötigen ebenfalls eine
Aufenthaltserlaubnis. Unter dem Vorbehalt der positiven Prüfung ihres Geschäftsplans,
erhalten sie eine solche zweimalig für jeweils 12 Monate, wenn sie nachweisen
können, dass sie ihren Unterhalt aus eigenen Mitteln bestreiten können. Wird
der Geschäftsplan eingehalten und ist der Unterhalt weiter gesichert, erhalten sie
nach zwei Jahren eine dauerhafte Arbeitserlaubnis.
Flexibilität im Umgang mit kurz- und langfristigem Bedarf
Das Vereinigte Königreich hat seine Regelungen im Bereich der Arbeitsmigration,
insbesondere das so genannte „Work Permit Scheme“, in den vergangenen
Jahren um Programme ergänzt, die flexibel sowohl den kurzfristigen Bedarf an
niedrig qualifizierten Arbeitskräften decken als auch die langfristige Zuwanderung
hoch Qualifizierter ermöglichen sollen. Kombiniert wird dabei der Einsatz
eines Punktesystems im Rahmen des oben bereits angesprochenen „Highly Skilled
Migrant Programme“ mit anderen Instrumenten zur Bewerberauswahl. Tatsächlich
ist die arbeitsmarktbezogene Zuwanderung stark angestiegen: Zwischen
1997 und 2002 verdreifachte sich die Zahl der ausgegebenen Arbeitserlaubnisse
auf fast 150.000.
Darüber hinaus steht das seit langem bestehende „Work Permit Scheme“ Staatsangehörigen
aller Länder offen. Prinzipiell benötigen alle Nicht-EU-Bürger, die im
Vereinigten Königkeich arbeiten wollen, vor ihrer Einreise eine Arbeitserlaubnis,
die für maximal fünf Jahre erteilt wird. Mit dem „Work Permit Scheme“ soll ein Ausgleich
zwischen dem Arbeitskräftebedarf und dem Schutz einheimischer und EU-
Arbeitskräfte erreicht werden. Obergrenzen für die Zahl der ausgestellten Arbeits-
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