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Migration und Integration - RatSWD

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<strong>Integration</strong>: Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

Aktive Elternarbeit – ein Schlüssel zum Erfolg<br />

Eine nachhaltige frühkindliche Förderung ist auf ein unterstützendes Klima im<br />

Elternhaus angewiesen. Die Einbeziehung der Eltern in den Kindergartenalltag<br />

muss sich nicht nur auf das Angebot von gemeinsamen Sprachfördermaßnahmen<br />

beschränken, gerade im Bereich des interkulturellen Lernens bieten sich hierzu<br />

zahlreiche Möglichkeiten an. Unterstützend wirken mehrsprachige Informationsmaterialien<br />

oder der Einsatz von zweisprachigen Eltern als Mittler zwischen<br />

Eltern mit Sprachschwierigkeiten <strong>und</strong> dem Kindergartenpersonal.<br />

Vielfalt früh fördern, Chancengleichheit ermöglichen<br />

Die Gr<strong>und</strong>steine, die im Kindergarten für bessere Bildungschancen von Kindern<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> für Chancengleichheit gelegt werden können,<br />

entfalten nur dann eine nachhaltige Wirkung, wenn Einzelmaßnahmen in ein<br />

umfassendes Gesamtkonzept eingebettet sind. Vieles spricht dafür, dass der Kindergarten<br />

als Ort der systematischen, bedarfsgerechten Förderung von Kindern<br />

mit oder ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> aufgewertet werden sollte. Nicht punktuelle<br />

Maßnahmen, sondern das Zusammenwirken von Kindergärten, pädagogischem<br />

Personal <strong>und</strong> Eltern, unterstützt durch geeignete Rahmenbedingungen<br />

der B<strong>und</strong>esländer, versprechen hierbei Erfolg.<br />

7.2.4 Schule – Ort der <strong>Integration</strong>?<br />

Von der Institution Schule wird erwartet, dass sie nicht nur das nötige Wissen für<br />

einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben vermittelt, sondern auch auf ein<br />

Leben in einer von Heterogenität <strong>und</strong> Vielfalt geprägten Gesellschaft vorbereitet.<br />

Der Umgang mit Vielfalt wird jedoch nur selten als gr<strong>und</strong>legende pädagogische<br />

<strong>und</strong> schulorganisatorische Aufgabe wahrgenommen. So ist insbesondere die Förderung<br />

von Kindern mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> in der Regel nicht in ein umfassendes<br />

Konzept eingebettet.<br />

Die Bildungsstatistik zeigt, dass das deutsche Schulsystem eine Chancengleichheit<br />

in Bezug auf Herkunft nicht garantieren kann <strong>und</strong> Schüler mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

benachteiligt werden. Während im Jahr 2000 23 Prozent der deutschen<br />

Schulabgänger die (Fach-)Hochschulreife erreichten, traf dies nur auf 12<br />

Prozent der ausländischen Jugendlichen zu. Mit nur 7 Prozent fiel der Anteil der<br />

türkischen Schulabgänger mit (Fach-)Hochschulreife sogar noch geringer aus<br />

(Gutachten Özdemir et al.: 25; zu weiteren Fakten <strong>und</strong> Zahlen vgl. den Bericht der<br />

Beauftragten der B<strong>und</strong>esregierung für Ausländerfragen 2002). Für die erfolgreiche<br />

<strong>Integration</strong> dieser Gruppe in den Arbeitsmarkt hat dies weitreichende Folgen,<br />

denn eine gute Schulbildung ist hierfür eine wichtige Voraussetzung. Es stellt sich<br />

somit die Frage, wie die Institution Schule, der Unterricht <strong>und</strong> das Schulsystem<br />

verbessert werden können, um Bildungsbarrieren abzubauen <strong>und</strong> eine umfassende<br />

<strong>und</strong> effektive Förderung von Migrantenkindern, aber auch von sozial benachteiligten<br />

Kindern generell zu ermöglichen. Damit verb<strong>und</strong>en ist die Frage nach<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen von Bildungseinrichtungen im Umgang mit einer<br />

zunehmend heterogenen Schülerschaft.<br />

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