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Migration und Integration - RatSWD

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<strong>Integration</strong>: Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

Aktuelle <strong>Integration</strong>sgestaltung<br />

durch B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> Kommunen<br />

<strong>Integration</strong>smaßnahmen werden vom B<strong>und</strong>, den Ländern <strong>und</strong> Kommunen durchgeführt.<br />

Der B<strong>und</strong> hat in den letzten Jahrzehnten insbesondere für die <strong>Integration</strong><br />

von (Spät-)Aussiedlern erhebliche Leistungen erbracht. Die B<strong>und</strong>esförderung<br />

umfasst neben der <strong>Integration</strong> von Spätaussiedlern auch Sprachförderung, soziale<br />

Beratung <strong>und</strong> Betreuung, berufsvorbereitende Maßnahmen <strong>und</strong> berufliche Qualifizierung<br />

sowie Maßnahmen zur gesellschaftlichen <strong>und</strong> sozialen <strong>Integration</strong> von<br />

Ausländern. Eine aktuelle Zusammenstellung der Angebote enthält der fünfte<br />

Bericht der <strong>Integration</strong>sbeauftragten der B<strong>und</strong>esregierung über die Lage der Ausländer<br />

in Deutschland.<br />

Einige Maßnahmen werden ausschließlich durch den B<strong>und</strong> finanziert, wie etwa die<br />

Beratungsdienste für jugendliche Migranten <strong>und</strong> für Spätaussiedler. Für andere<br />

Bereiche hat sich das System der Kofinanzierung mit den B<strong>und</strong>esländern etabliert,<br />

wie die Ausländersozialberatung, die bisher jeweils zur Hälfte von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern<br />

getragen wurde (vgl. Kap. 7.8). Zukünftig entfällt die Finanzierung dieses<br />

Beratungsangebot zur Erstmigration allein auf den B<strong>und</strong>, was eine Neustrukturierung<br />

der Aufgabenverteilung <strong>und</strong> Verantwortung zur Folge hat. Darüber hinaus<br />

gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die integrationsfördernden Charakter haben,<br />

deren Zielgruppe jedoch nicht explizit <strong>und</strong> ausschließlich Zuwanderer sind. Hierzu<br />

zählt etwa das Programm „Soziale Stadt“, das von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Kommunen<br />

anteilig finanziert wird <strong>und</strong> auf die Erneuerung sozial benachteiligter Stadtteile<br />

abzielt (vgl. Kapitel 7.4). Auch Maßnahmen aus dem Bereich der beruflichen Qualifizierung<br />

wie das Programm „jump plus“, der Frauen- <strong>und</strong> Bildungsförderung oder<br />

von Leistungen nach dem Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetz fallen hierunter. Sie alle<br />

sind nicht als <strong>Integration</strong>sfördermaßnahmen ausgewiesen, wirken aber faktisch als<br />

solche.<br />

Die Ermittlung der Gesamtausgaben für die <strong>Integration</strong>sförderung in Deutschland<br />

ist schwierig. Quantifizieren lassen sich nur die Maßnahmen <strong>und</strong> Aufwendungen,<br />

die ausdrücklich auf Migranten gerichtet sind. Im B<strong>und</strong>eshaushalt standen bei der<br />

dafür ausgewiesenen Titelgruppe im Jahr 2003 r<strong>und</strong> 574 Millionen Euro zur Verfügung,<br />

2004 belaufen sich diese auf r<strong>und</strong> 496 Millionen Euro. Der Rückgang von<br />

r<strong>und</strong> 13 Prozent beruht auf dem geringeren Zuzug von Spätaussiedlern. Die „Eingliederungshilfen<br />

<strong>und</strong> Unterstützungsleistungen“ des B<strong>und</strong>esministeriums des<br />

Innern (BMI) <strong>und</strong> die „Eingliederungshilfen für Spätaussiedler sowie für Asylberechtigte<br />

<strong>und</strong> Kontingentflüchtlinge“ des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Arbeit (BMWA) wurden deshalb entsprechend reduziert.<br />

Der Gesamtbetrag verteilt sich wie in Tab. 7.1 ersichtlich auf die Einzelpläne des<br />

BMI; einschließlich der Titel des B<strong>und</strong>esamtes für die Anerkennung ausländischer<br />

Flüchtlinge (BAFl), des B<strong>und</strong>esministeriums für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend (BMFSFJ), des BMWA <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

(BMBF).<br />

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