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Migration und Integration - RatSWD

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Wirtschaftliche Notwendigkeit <strong>und</strong> Effekte der Zuwanderung<br />

Je nach Staatsangehörigkeit stark differierende Arbeitslosenquote<br />

Ähnlich wie es bei der Beschäftigung Unterschiede zwischen Personen mit <strong>und</strong><br />

ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> gibt, sind auch bei der Arbeitslosigkeit systematische<br />

Unterschiede zwischen diesen Bevölkerungsgruppen zu erkennen. In Tab. 6.1 werden<br />

Arbeitslosenquoten in Deutschland für Staatsangehörige verschiedener Länder<br />

dargestellt.<br />

Tab. 6.1: Arbeitslosenquoten in Deutschland nach Land der Staatsangehörigkeit,<br />

2002 <strong>und</strong> 2003<br />

Land<br />

Arbeitslosenquote (%)<br />

Erwerbspersonen<br />

(Erwerbstätige + Arbeitslose<br />

in Tsd.)<br />

2002 2003 2002 2003<br />

Deutschland insgesamt 10,0 10,8 40.596 40.548<br />

Deutsche 9,6 10,3 37.042 37.010<br />

darunter: Spätaussiedler 1 ) 13,7 12,9<br />

Ausländer insgesamt 14,2 15,5 3.555 3.538<br />

EU-14 insgesamt (ohne Deuschland) 8,5 9,4 1.184 1.175<br />

Übrige Welt insgesamt 15,2 16,2 2.662 2.672<br />

EU-Länder (Auswahl)<br />

Frankreich 6,3 7,2 76 74<br />

Vereinigtes Königreich 5,8 6,1 79 81<br />

Italien 9,8 10,9 424 419<br />

Spanien 7,9 9,2 75 68<br />

Portugal 9,7 9,7 78 83<br />

Griechenland 10,0 12,0 219 199<br />

Nicht-EU-Länder (Auswahl)<br />

Türkei 17,3 18,8 959 931<br />

Jugoslawien (Serbien/Montenegro) 15,5 16,4 220 220<br />

Marokko 17,8 21,2 30 29<br />

1)<br />

Diese Quote – die Spätaussiedler <strong>und</strong> ihre Familienangehörige umfasst – ist auf Gr<strong>und</strong><br />

einer anderen Datenbasis (SOEP <strong>und</strong> nicht Statistisches B<strong>und</strong>esamt) streng genommen<br />

nicht mit den anderen Zahlenangaben vergleichbar.<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt; B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, SOEP, eigene Berechnungen<br />

Wie aus Tab. 6.1 ersichtlich, sind im Jahr 2003 die Arbeitslosenquoten für alle Staatsangehörigen<br />

im Vergleich zum Jahr 2002 gestiegen. Dabei war der Anstieg bei Ausländern<br />

absolut <strong>und</strong> relativ betrachtet jedoch größer als bei Deutschen – die Schere<br />

zwischen den Arbeitslosenquoten dieser beiden Gruppen hat sich weiter geöffnet.<br />

Allerdings zeigt die Tabelle auch deutlich, dass es erhebliche Unterschiede in den<br />

Arbeitslosenquoten der verschiedenen Staatsangehörigen in Deutschland gibt. So<br />

weisen Bürger der alten EU-Länder Arbeitslosenquoten auf, die teilweise sogar<br />

niedriger als jene der Deutschen sind, während die Arbeitslosigkeit unter Türken,<br />

Jugoslawen <strong>und</strong> Marokkanern fast doppelt so hoch ist wie bei Deutschen. Auch<br />

Spätaussiedler sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Deutsche ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>.<br />

Dieser große Unterschied zwischen den Arbeitslosenquoten der<br />

Bevölkerung mit <strong>und</strong> ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> ist in vielen Ländern zu beob-<br />

198

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