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Migration und Integration - RatSWD

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Wirtschaftliche Notwendigkeit <strong>und</strong> Effekte der Zuwanderung<br />

Abb. 6.1: Komponenten der Veränderungen des Erwerbspersonenpotenzials (EPP),<br />

Gesamtdeutschland, 1991-2004<br />

Veränderung Erwerbspersonenpotenzial 1991-2004<br />

2200<br />

-2270<br />

Demografie<br />

Komponenten<br />

Veränderungen<br />

bedingt<br />

durch:<br />

Verhalten<br />

Nettowanderungen<br />

+1814<br />

+2554<br />

Pendler<br />

+ 102<br />

-3000 -2000 -1000 0 +1000 +2000 +3000<br />

Personen (in 1000)<br />

Quelle: Bach et al. 2004: 8, Werte für 2004 sind Schätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />

<strong>und</strong> Berufsforschung, eigene Berechnungen<br />

Starker Rückgang des Arbeitskräfteangebots bis 2040<br />

Das Angebot an Arbeitskräften hängt entscheidend von der Bevölkerung im<br />

erwerbsfähigen Alter ab. Auf Gr<strong>und</strong> der vorhersehbaren demografischen Entwicklung<br />

(vgl. Kap. 4) <strong>und</strong> der Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials scheiden<br />

zukünftig mehr Personen aus dem Arbeitsmarkt aus als neu auf den Arbeitsmarkt<br />

kommen (unter der Annahme gleich bleibender Nettozuwanderung). Zur Zeit wird<br />

dies zwar noch durch die steigende Erwerbsneigung von Frauen überkompensiert,<br />

deren Erwerbsquote im Jahr 1996 bei 61,8 Prozent lag <strong>und</strong> im Jahr 2002 64 Prozent<br />

betrug. In den nächsten Jahren wird allerdings eine Schrumpfung des Erwerbspersonenpotenzials<br />

einsetzen, wie die Projektionen des IAB zeigen (Fuchs/Thon 1999).<br />

Ohne Einwanderung <strong>und</strong> selbst unter der Annahme eines Anstiegs der Erwerbsbeteiligung<br />

würde das Arbeitskräfteangebot etwa ab dem Jahr 2010 stark einbrechen<br />

<strong>und</strong> im Jahr 2040 nur noch bei ca. 26,7 Millionen Menschen liegen (im Vergleich zu<br />

derzeit 45,3 Millionen). Unter der Annahme einer auf 200.000 Personen steigenden<br />

Nettozuwanderung pro Jahr würde 2012 ein Maximum erreicht, das den Ausgangswert<br />

von 41 Millionen Erwerbstätigen des Basisjahres der Projektion (1996)<br />

um 1,2 Millionen überträfe. Allerdings würde auch bei dieser Variante in den Folgejahren<br />

der negative Einfluss der demografischen Entwicklung überwiegen, so<br />

dass sich das Erwerbspersonenpotenzial trotz der erheblichen Nettozuwanderung<br />

auf 33,8 Millionen Menschen im Jahr 2040 verringern würde.<br />

Eine Zuwanderung im bisherigen Umfang kann den Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials<br />

also nicht stoppen. Allerdings kann eine gesteuerte Zuwanderung<br />

zeitliche Spielräume schaffen, um Maßnahmen gegen die ungünstigen Auswirkungen<br />

des demografischen Wandels zu ergreifen (vgl. Kap. 4).<br />

Diese drastische Verringerung des Erwerbspersonenpotenzials mit den damit verb<strong>und</strong>en<br />

Folgewirkungen vollzieht sich nicht nur in Deutschland, sondern in allen<br />

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