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Migration und Integration - RatSWD

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<strong>Integration</strong>: Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

langer Zeit in Stuttgart lebende Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> sowie<br />

an die Bevölkerung ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>. Deshalb bleiben auch<br />

künftig die einzelnen Bereiche der Stadtverwaltung für die fachlichen Belange<br />

<strong>und</strong> Anliegen aller Stuttgarter zuständig – unabhängig von ihrer nationalen<br />

Herkunft. Der Stabsabteilung für <strong>Integration</strong> fällt die Aufgabe zu, <strong>Integration</strong>sförderung<br />

in der Verwaltung zu initiieren <strong>und</strong> koordinieren <strong>und</strong> die<br />

Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren zu stärken.<br />

Durch innovative Projekte zur Förderung auch der nachholenden <strong>Integration</strong><br />

(z.B. „Mama lernt Deutsch an der Schule“) hat die Stuttgarter <strong>Integration</strong>spolitik<br />

ein reges Medienecho hervorgerufen. Wichtige Handlungsfelder sind<br />

neben Deutsch- <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>skursen die Chancengleichheit in Schule<br />

<strong>und</strong> Ausbildung, <strong>Integration</strong> in den Stadtteilen durch r<strong>und</strong>e Tische <strong>und</strong><br />

Stadtteilforen, der Dialog zwischen Muslimen <strong>und</strong> Christen, politische Partizipation<br />

<strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit. An der Finanzierung der <strong>Integration</strong>sförderung<br />

in Stuttgart sind neben der Kommune das Land Baden-Württemberg<br />

<strong>und</strong> freie Träger der <strong>Integration</strong>sarbeit beteiligt.<br />

Regeldienste <strong>und</strong> spezifische Angebote für Migranten<br />

Gemeinsamer Nenner kommunaler <strong>Integration</strong>sförderung ist die Vielschichtigkeit<br />

der Aufgabe: <strong>Integration</strong> betrifft eine ganze Reihe unterschiedlicher Handlungsfelder,<br />

in denen Kommunalverwaltungen tätig sind. Dazu zählen beispielsweise<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Jugend- <strong>und</strong> Sozialarbeit, (berufliche) Bildung, Sprachförderung,<br />

Stadtplanung, Kultur- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> politische<br />

Partizipation. Dabei muss differenziert werden zwischen einerseits den Regeldiensten<br />

der Kommunalverwaltung (wie etwa Jugendhilfe <strong>und</strong> Bürgerservice),<br />

deren Angebot sich gleichermaßen an Menschen mit <strong>und</strong> ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

richtet <strong>und</strong> andererseits spezifischen Angeboten für Migranten (wie<br />

z.B. der Vermittlung von Wohnraum für Neuankömmlinge), Maßnahmen der<br />

beruflichen <strong>und</strong> schulischen Qualifizierung oder Beratungsangebote für Spätaussiedler<br />

<strong>und</strong> Flüchtlinge.<br />

Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> werden zunehmend als bedeutende Zielgruppe<br />

kommunaler Regeldienste erkannt. Durch Anstrengungen für eine stärkere<br />

interkulturelle Öffnung können Teilhabechancen von Migranten an den Regeldiensten<br />

der Kommunalverwaltung weiter verbessert werden. Davon berührt ist<br />

sowohl das Ziel der Dienstleistungsorientierung der öffentlichen Verwaltung als<br />

auch die Personal- <strong>und</strong> Einstellungspolitik in den Kommunen. Interkulturelle Öffnung<br />

hat zum Ziel, Hemmschwellen <strong>und</strong> Verständigungsschwierigkeiten zwischen<br />

Migranten <strong>und</strong> Verwaltungsangestellten abzubauen, z.B. durch das Angebot mehrsprachiger<br />

Broschüren oder durch die Bereitstellung von Übersetzungsdienstleistungen<br />

im Verwaltungsalltag. Von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung ist eine Personalpolitik,<br />

die der <strong>Migration</strong>srealität in Städten <strong>und</strong> Gemeinden Rechnung trägt. Durch<br />

Schulung von Verwaltungsangestellten wird eine größere Offenheit <strong>und</strong> ein besseres<br />

Verständnis von migrationsspezifischen Fragestellungen gewährleistet. Auch<br />

Verwaltungsmitarbeiter mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> können dabei eine Schlüsselrolle<br />

einnehmen.<br />

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