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Migration und Integration - RatSWD

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<strong>Integration</strong>: Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

Hochschulen als Weiterbildungseinrichtungen<br />

Im Gestaltungsbereich von <strong>Migration</strong>, <strong>Integration</strong> <strong>und</strong> interkultureller Begegnung<br />

gibt es einen andauernden Weiter- <strong>und</strong> Fortbildungsbedarf aufgr<strong>und</strong> sich ständig<br />

verändernder Anforderungen, während zugleich die allgemeine Mittelverknappung<br />

bei den in der <strong>Integration</strong>sarbeit engagierten Organisationen intensive <strong>und</strong><br />

effektive Weiterbildungen zunehmend in Frage stellt. Deshalb sollte es zu einer<br />

Bündelung <strong>und</strong> kooperativen Nutzung von (Forschungsergebnissen <strong>und</strong> Praxiserfahrungen<br />

berücksichtigenden) Weiterbildungsangeboten kommen, die die Universitäten<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen stärker einbezieht als bislang. Adressaten dieser<br />

Arbeit sind viele Institutionen, gesellschaftliche Bereiche <strong>und</strong> Personengruppen:<br />

Zu nennen sind zunächst die im Feld von Zuwanderung <strong>und</strong> Eingliederung engagierten<br />

Mittlerorganisationen, die nur zum Teil über eigene Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsinstitutionen<br />

verfügen. Adressaten sind ferner Behörden auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong><br />

Landesebene, die immer wieder nachdrücklich ihren Bedarf an strukturierten Beratungs-<br />

<strong>und</strong> Weiterbildungsangeboten artikuliert haben. Das gilt vom B<strong>und</strong>esgrenzschutz<br />

über die Polizeiakademien bis hin zu Ausländerbehörden auf Landesebene<br />

<strong>und</strong> auf kommunaler Ebene.<br />

Hinzu kommt der konzeptionelle Beratungsbedarf für Lehrende an den Schulen.<br />

Das beginnt bei der nur bereichsweise organisierten Koordination zwischen den<br />

Landesinstituten für Lehrerfortbildung, die in der Regel in diesem Zusammenhang<br />

zwar Konzepte erarbeiten, dabei aber nur zum Teil miteinander in Verbindung stehen.<br />

Es reicht weiter bis in die zunehmend interkulturell geprägte Praxis des Schulalltags<br />

hinein, innerhalb dessen nicht selten für diese Situation nicht ausreichend<br />

ausgebildete, materiell <strong>und</strong> personell unzureichend unterstützte Lehrkräfte insbesondere<br />

an Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hauptschulen auf sich allein gestellt bleiben. Und es reicht<br />

weiter bis zu den Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen, an denen entsprechend spezialisierte<br />

Weiterbildungsstudiengänge nur in Ausnahmefällen angeboten werden.<br />

Diese sollten ausgebaut werden.<br />

Einem Informationszentrum mit entsprechenden Kursangeboten <strong>und</strong> anderen<br />

Beratungsdiensten auf B<strong>und</strong>esebene würde die föderative Struktur des deutschen<br />

Bildungssystems nicht im Wege stehen. Es sollte in das Hochschulsystem<br />

eingeb<strong>und</strong>en sein. Als Organisationsform könnte das Beispiel des seinerzeitigen<br />

Kölner Ostkollegs der B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung mit seinen Kurs- <strong>und</strong><br />

Seminarangeboten geprüft werden. Eine solche Einrichtung könnte z.B. der B<strong>und</strong>eszentrale<br />

für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel oder einer B<strong>und</strong>esstiftung<br />

angegliedert werden, wobei die Otto Benecke Stiftung bereits über eine entsprechende<br />

Einrichtung unter dem Namen „Akademie für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> <strong>Integration</strong>“<br />

verfügt. Für die Qualitätssicherung wären auf jeden Fall – stärker als in der<br />

Vergangenheit – eine effektive Einbindung in das Hochschulsystem <strong>und</strong> eine<br />

regelmäßige transparente Evaluation notwendig.<br />

Hochschulen als Forschungseinrichtungen<br />

In der Forschung zu den Erfahrungs- <strong>und</strong> Gestaltungsbereichen <strong>Migration</strong>, <strong>Integration</strong><br />

<strong>und</strong> interkulturelles Zusammenleben gibt es in Deutschland starken<br />

Nachholbedarf – <strong>und</strong> dies vor allem in der Breite, ohne die sich keine Spitze<br />

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