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Migration und Integration - RatSWD

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<strong>Integration</strong>: Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

Es werden regelmäßige Veranstaltungen durchgeführt, die allgemeine<br />

Informationen zum Mietrecht sowie Erläuterungen beinhalten, die anhand<br />

von Beispielfällen aus den Reihen der anwesenden Bewohner illustriert werden.<br />

Zusätzlich wurden auch themenspezifische Informationsveranstaltungen<br />

durchgeführt, z.B. zu Energieeinsparung <strong>und</strong> Möglichkeiten der Mietminderung<br />

bei Wohnungsmängeln. Gemeinsam mit dem Wohnungsamt<br />

der Stadt Dortm<strong>und</strong> wurde außerdem im Zeitraum 1997-1998 vierteljährlich<br />

eine Wohngeldberatung realisiert. Ziel des Anti-Diskriminierungsprojektes<br />

des Planerladens ist es, Migranten durch Aufklärungskampagnen, Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>und</strong> Mieterinformation sowie durch Beratung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

von Bewohnerinitiativen zu befähigen, Rechtsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />

bestehende Ansprüche als Mieter geltend zu machen.<br />

Eigentumsbildung<br />

Ein wachsender Anteil von Migranten aus den ehemaligen Anwerbestaaten bildet<br />

Wohneigentum in Deutschland; die Wohnsicherheit dieser Migrantengruppe<br />

nimmt zu. Der Anteil der selbstnutzenden Eigentümer bei Zuwanderern aus der<br />

Türkei <strong>und</strong> dem ehemaligen Jugoslawien hat sich im Zeitraum 1988 bis 2002 von 7<br />

auf 23 Prozent erhöht (Gutachten Frick). Der Kauf einer Immobilie kann nicht nur<br />

als Zeichen eines gewissen materiellen Wohlstands aufgefasst werden, sondern ist<br />

auch Indikator für eine dauerhafte Aufenthaltsorientierung (Gutachten Özdemir et<br />

al.: 35). Der Anteil der selbstnutzenden Wohneigentümer unter den (Spät-)Aussiedlern<br />

ist von einem hohen Niveau von 39 Prozent im Jahr 1988 auf 29 Prozent im Jahr<br />

2002 gesunken. Diese Entwicklung hängt mit dem Rückgang der Fördermöglichkeiten<br />

bei dem Erwerb von Wohneigentum für diese Zuwanderergruppe zusammen.<br />

Nach wie vor ist der Anteil der selbstnutzenden Wohneigentümer in der<br />

Bevölkerung mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> deutlich niedriger als in der deutschen<br />

Bevölkerung.<br />

Eine Studie zur Wohneigentumsbildung von Türken in Bonn kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass insbesondere Angehörige der Zweiten Generation verstärkt in Wohneigentum<br />

in Deutschland investieren. Im Gegensatz zur Ersten Generation, die den<br />

Aufenthalt in Deutschland lange Zeit als zeitlich befristet ansah, ist die Bleibeabsicht<br />

für die Zweite Generation zum festen Bestandteil der weiteren Lebensplanung<br />

geworden (Firat/Laux 2003: 398).<br />

Subjektive Einschätzung der Wohnsituation<br />

Nur bruchstückhafte Erkenntnisse liegen zur Bewertung der eigenen Wohnsituation<br />

durch die Migranten selbst vor. Ein Vergleich der subjektiven Einschätzung der<br />

Wohnsituation durch unterschiedliche Zuwanderergruppen <strong>und</strong> der Bevölkerung<br />

ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> verdeutlicht, dass Migranten aus der Türkei <strong>und</strong> Staaten<br />

des ehemaligen Jugoslawiens am wenigsten mit ihrer Wohnung zufrieden sind,<br />

darunter insbesondere Angehörige der Zweiten Generation. Dies korrespondiert<br />

mit der schlechten Wohnflächenversorgung dieser Zuwanderergruppe. Dagegen<br />

sind (Spät-) Aussiedler <strong>und</strong> Migranten aus der EU <strong>und</strong> den westlichen Industrieländern<br />

mit ihrer Wohnung überdurchschnittlich zufrieden (Gutachten Frick). Im<br />

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