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Migration und Integration - RatSWD

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Zur Notwendigkeit aussagekräftiger Indikatoren <strong>und</strong> Datengr<strong>und</strong>lagen<br />

– Verfolgt die Regierung Programme zur Beeinflussung der öffentlichen<br />

Meinung?<br />

b) Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

– Werben die Staaten Drittstaatsangehörige in ihren Herkunftsländern an?<br />

– Besteht ein Arbeitskräfteanwerbeprogramm?<br />

– Wie unterscheiden sich Einheimische <strong>und</strong> Drittstaatangehörigen<br />

bezüglich Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> Erwerbsbeteiligung?<br />

– Gibt es <strong>Integration</strong>smaßnahmen für Drittstaatsangehörige?<br />

– Wie groß sind die Lohnunterschiede zwischen inländischen <strong>und</strong> zugewanderten<br />

Arbeitskräften?<br />

c) Politische Beteiligung<br />

– Gibt es politische Maßnahmen zur Beseitigung von politischer Unterrepräsentierung<br />

(z.B. Quoten oder Ziele)?<br />

– Wie gehen politische Parteien mit Mitgliedern um, die minderheitenfeindliche<br />

Ansichten vertreten?<br />

– Wie viele Angehörige „erkennbarer Minderheiten“ sind in politischen<br />

Gremien vertreten: lokal? in der Regierung? im Parlament? in der EU?<br />

– Wie groß ist der Erfolg von rechtsextremen Parteien auf lokaler Ebene?<br />

– Wie groß ist die politische Beteiligung bzw. Parteienmitgliedschaft<br />

unter den ethnischen Minderheiten?<br />

– Wie steht es um den Grad an Vielfalt unter höheren Beamten, Entscheidungsträger<br />

bei Medien, Nachrichtenredakteuren?<br />

Quelle: Leonard et al. 2004: 17ff<br />

Dabei soll gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen „objektiven“ <strong>und</strong> „subjektiven“ Indikatoren<br />

unterschieden werden. Während objektive Indikatoren die faktische Situation<br />

von Migranten beschreiben (z.B. Durchschnittseinkommen, Arbeitslosigkeitsrate<br />

etc.), sollen die subjektiven Indikatoren die Einstellungen der Migranten, die<br />

subjektive Wahrnehmung ihrer (durch die objektiven Indikatoren beschriebenen)<br />

Situation sowie den individuellen Erfolg einzelner Maßnahmen widerspiegeln.<br />

Vergleichende Studie zur <strong>Integration</strong> von Flüchtlingen<br />

Ebenfalls für die Europäische Kommission wurde für die 15 EU-Mitgliedsstaaten die<br />

vergleichende Studie „Survey on Policy and Practice Related to Refugee <strong>Integration</strong>“<br />

(Zetter et al. 2002) erstellt. Die Studie zielte u.a. darauf ab, <strong>Integration</strong>sindikatoren<br />

zu entwickeln. Vier Indikatoren-„Cluster“ werden vorgeschlagen, die jedoch<br />

nur teilweise als messbare Variablen konzipiert sind:<br />

• Einbürgerung: rechtlicher Rahmen, Einbürgerungsverfahren, Status von Asylberechtigten,<br />

Zugang zur sozialen Sicherung,<br />

• „Governance“: Verwaltungszuständigkeiten, Bedeutung von staatlichen <strong>und</strong><br />

zivilgesellschaftlichen Akteuren,<br />

• „Funktionale“ <strong>Integration</strong>: Indikatoren z.B. aus den Bereichen Sprachfertigkeiten,<br />

Arbeitsmarktzugang, Wohnen, Aus- <strong>und</strong> Fortbildung,<br />

• Soziale Partizipation: Ethnizität, kulturelle Identität, Einbindung in soziale Netzwerke,<br />

Verfügbarkeit von Sozialkapital.<br />

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