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Migration und Integration - RatSWD

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<strong>Integration</strong>: Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

ten Verfahren beim Wissenschaftsrat folgend – die Evaluationsstudie selbst<br />

nicht mehr verändern, sondern legt sie als Anhang den Bewertungen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

des Rates bei. Zum besseren Verständnis sollten die Evaluatoren<br />

gehalten sein, eine Zusammenfassung ihrer Arbeitsergebnisse abzuliefern.<br />

Die <strong>Migration</strong>sberatung<br />

Nach § 45 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes können die <strong>Integration</strong>skurse durch weitere<br />

<strong>Integration</strong>sangebote, insbesondere durch eine migrationsspezifische Beratung<br />

ergänzt werden. Bislang existierten in Deutschland drei aus B<strong>und</strong>esmitteln geförderte<br />

Beratungsstrukturen für Migranten in unterschiedlicher Ressortzuständigkeit:<br />

• Ausländersozialberatung (B<strong>und</strong>esministerium des Innern),<br />

• Aussiedlersozialberatung (B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen<br />

<strong>und</strong> Jugend, BMFSFJ) <strong>und</strong><br />

• Jugendmigrationsdienste (BMFSFJ).<br />

Ziel dieser Beratungsangebote war es, mit Blick auf individuelle Fragestellungen<br />

konkrete, situationsbezogene Hilfestellungen zu leisten <strong>und</strong> muttersprachliche<br />

Beratung anzubieten. Die Beratungstätigkeit umfasste Themen mit klarem Bezug<br />

zu alltäglichen Problemen, wie beispielsweise Vorschule, Schule, Ausbildung,<br />

Beruf, Familie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit sowie Unterkunft, Finanzen, Aufenthaltsrecht,<br />

Altenhilfe <strong>und</strong> Straffälligkeit. B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> Kommunen traten als Finanzierungsträger<br />

dieser Beratungsdienste auf. Die Organisation <strong>und</strong> Durchführung der<br />

Beratung lag bei den Wohlfahrtsverbänden <strong>und</strong> freien Trägern, die dafür in unterschiedlichem<br />

Ausmaß Eigenleistungen erbrachten. Zu den Trägern dieser aus B<strong>und</strong>esmitteln<br />

geförderten Beratungsstrukturen gehörten die Spitzenverbände der<br />

Freien Wohlfahrtspflege, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Deutsche Caritasverband<br />

(DCV), das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD),<br />

der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) <strong>und</strong> das Deutsche Rote<br />

Kreuz (DRK). Im Bereich der Jugendmigrationsdienste haben sich die Träger der<br />

Jugendsozialarbeit zur B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit (BAG JAW)<br />

zusammengeschlossen.<br />

Ausländersozialberatung: historisch gewachsene<br />

Beratungsstrukturen<br />

Die Durchführung von <strong>Integration</strong>smaßnahmen durch die Wohlfahrtsverbände<br />

hat in Deutschland eine lange Tradition. Insbesondere das System der<br />

Ausländersozialberatung wurde von jeher als wesentlicher Pfeiler der sozialen<br />

<strong>Integration</strong> betrachtet <strong>und</strong> finanziell gefördert. Die soziale Beratung <strong>und</strong><br />

Betreuung der Zuwanderer <strong>und</strong> ihrer Familien wurde im Rahmen der<br />

Anwerbung von „Gastarbeitern“ von Beginn an den Spitzenverbänden der<br />

freien Wohlfahrtspflege übertragen: dem Deutschen Caritasverband, dem<br />

Diakonischen Werk der EKD, der Arbeiterwohlfahrt <strong>und</strong> später auch dem<br />

Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband <strong>und</strong> dem Deutschen Roten<br />

Kreuz. Erste Beratungsstellen für ausländische Arbeitnehmer wurden in den<br />

späten 1950er <strong>und</strong> frühen 1960er Jahren eingerichtet. Die Zuwanderer wur-<br />

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