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Migration und Integration - RatSWD

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Daten <strong>und</strong> Trends des Wanderungsgeschehens<br />

sem Zeitraum hat sich in vielen EU-Staaten auch die Qualifikation der Neuzuwanderer<br />

verbessert. So besaßen 56 Prozent der Neuzuwanderer, die sich im Jahr 2002<br />

im Vereinigten Königreich niederließen, einen Universitätsabschluss – ein Anteil,<br />

der um das Zweieinhalbfache höher lag als bei der einheimischen Bevölkerung.<br />

Dennoch ist zu beobachten, dass einige Zuwanderergruppen im Vergleich zu den<br />

entsprechenden Bevölkerungsgruppen ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> besondere<br />

Schwierigkeiten bei der Arbeitsmarktintegration haben. Dies betrifft in erster Linie<br />

Frauen, jüngere <strong>und</strong> ältere Arbeitskräfte sowie Niedrigqualifizierte. So lag der<br />

Beschäftigtenanteil bei ausländischen Frauen in den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2002 in fast<br />

allen EU-Staaten deutlich unter dem einheimischer Frauen. Nur in Luxemburg, Spanien<br />

<strong>und</strong> Griechenland war die Beschäftigungsrate ausländischer Frauen höher als<br />

die von einheimischen Frauen. Hinter diesem Bild verbergen sich allerdings zum<br />

Teil starke Veränderungen in den einzelnen EU-Staaten. So nahm insbesondere in<br />

den Niederlanden, Frankreich <strong>und</strong> Belgien im vergangenen Jahrzehnt der Anteil<br />

der ausländischen Frauen an den Beschäftigten stark zu, während er in den EU-<br />

Staaten, in denen die Beschäftigung ausländischer Frauen schon zu Beginn der<br />

Dekade höher war, langsamer gestiegen ist. Für die EU insgesamt ist damit eine<br />

Angleichung der unterschiedlichen Beschäftigungsraten ausländischer Frauen,<br />

wenn auch auf niedrigem Niveau, festzustellen.<br />

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Arbeitslosigkeit der 16- bis 24-Jährigen <strong>und</strong> der<br />

niedrig qualifizierten Arbeitskräfte. Bei den Jugendlichen <strong>und</strong> bei den Niedrigqualifizierten<br />

war in fast allen Staaten die Ausländerarbeitslosigkeit deutlich höher als<br />

die von Einheimischen.<br />

Gemeinsame Wanderungstrends der EU-Staaten<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die EU-Staaten wie alle entwickelten<br />

Industrieländer <strong>und</strong> -regionen steigende Zuwanderungszahlen verzeichnen. Bei<br />

neuen Zuwanderungen sind zwei Trends zu erkennen: Die arbeitsmarktbezogene<br />

Zuwanderung nimmt zu, wobei die Arbeitsmigranten sich eher in Ländern mit<br />

einer niedrigeren Arbeitslosigkeit niederlassen. Gleichzeitig nimmt die Zuwanderung<br />

von Asylbewerbern insgesamt ab.<br />

Bezüglich der in der EU-25 lebenden ausländischen Bevölkerung ist festzustellen,<br />

dass der Anteil der Zuwanderer an der Gesamtbevölkerung weiterhin ansteigt, <strong>und</strong><br />

dass die zugewanderte Bevölkerung aus einer größeren Zahl von Herkunftsländern<br />

stammt <strong>und</strong> in vielfältigeren Formen zuwandert als in früheren Zeiten. Außerdem<br />

tragen die Zuwanderer angesichts der in den meisten EU-Staaten niedrigen Geburtenrate<br />

in erheblichem Umfang zur Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung<br />

bei. Die Zuwanderer lassen sich zudem hauptsächlich in städtischen Gebieten nieder,<br />

<strong>und</strong> sie stellen trotz ihrer im Vergleich zur Bevölkerung ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

geringeren Erwerbsbeteiligung <strong>und</strong> höheren Arbeitslosigkeit nach wie vor<br />

einen wichtigen Anteil der Erwerbsbevölkerung dar.<br />

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