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Migration und Integration - RatSWD

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Wirtschaftliche Notwendigkeit <strong>und</strong> Effekte der Zuwanderung<br />

Bevölkerung nur unwesentlich geringer <strong>und</strong> der Anteil der Altersgruppen mit<br />

einer hohen Wanderungsneigung kaum höher als in der B<strong>und</strong>esrepublik. Im Zuge<br />

des Einbruchs der Geburtenraten in diesen Regionen wird das Durchschnittsalter<br />

der Bevölkerung jedoch schneller steigen, so dass dieses etwa ab dem Jahr 2030<br />

höher sein wird als in Deutschland. Der Anteil der Kohorten im Alter zwischen 20<br />

<strong>und</strong> 29 Jahren wird von gegenwärtig 15 bis 16 Prozent bis zum Jahr 2050 auf 11 bis 12<br />

Prozent sinken (Gutachten Brücker et al.: 14 sowie Abb. 6.4).<br />

Anteil der 20-29 Jährigen an der Bevölkerung<br />

21<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

Abb. 6.4: Anteil der Alterskohorten mit hoher Wanderungsbereitschaft in den<br />

wichtigsten Herkunftsregionen<br />

MOEL-10<br />

(ehemaliges)<br />

Jugoslawien<br />

EU-15<br />

Nordafrika<br />

Türkei<br />

2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050<br />

Quelle: Gutachten Brücker et al.: 13<br />

Anm.: MOEL-10 bedeutet mittel- <strong>und</strong> osteuropäische Länder (Beitrittsländer der EU zum<br />

1.5.2004)<br />

Strategien <strong>und</strong> Steuerungsmöglichkeiten auf der Angebotsseite<br />

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die skizzierten potenziellen Entwicklungen<br />

abzumildern (Fuchs 2003, Reinberg/Hummel 2004, Walwei 2003). Dabei sollten<br />

sämtliche Möglichkeiten zur Erschließung von Personalreserven genutzt werden.<br />

Die Aktivierung <strong>und</strong> Qualifizierung bisher nicht in den Arbeitsmarkt integrierter<br />

Erwerbspersonen (Arbeitslose <strong>und</strong> Stille Reserve) <strong>und</strong> deren Eingliederung in den<br />

Arbeitsmarkt ist eine Möglichkeit, um das Arbeitskräftepotenzial auszuschöpfen.<br />

Eine zweite ist, die Erwerbsbeteiligung von Frauen <strong>und</strong> Älteren zu erhöhen. Allerdings<br />

kann dies nur genutzt werden, wenn wesentliche Rahmenbedingungen<br />

verändert <strong>und</strong> zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf oder die<br />

Beschäftigungsperspektiven Älterer verbessert werden. Auch die Steuerung der<br />

Bildungsdauer <strong>und</strong> Bildungsinvestitionen sind Strategien, um vor allem dem qualitativen<br />

Rückgang des Arbeitskräfteangebots entgegenzutreten.<br />

Die gesteuerte <strong>und</strong> arbeitmarktorientierte Zuwanderung von qualifizierten <strong>und</strong><br />

hoch qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland stellt ebenfalls eine Option dar.<br />

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