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Migration und Integration - RatSWD

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Steuerung der Zuwanderung<br />

nahmezentren, Verstärkung der Rückführungsbemühungen) wurde in Großbritannien<br />

erst im Jahr 2003 eine deutliche Verringerung des Asylbewerberaufkommens<br />

(um etwa 38 Prozent) erreicht.<br />

Wie die dargestellten Entwicklungen veranschaulichen, haben Gesetzgebung <strong>und</strong><br />

Verwaltung in Deutschland auf erhöhte Zuzugszahlen <strong>und</strong> auf Fehlentwicklungen<br />

im Asyl- <strong>und</strong> Flüchtlingsrecht in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten jeweils<br />

zeitnah reagiert. Die vor allem seit 1993 eingetretene spürbare Verringerung der<br />

Asylbewerberzahlen bestätigt die Wirksamkeit dieser legislativen <strong>und</strong> administrativen<br />

Maßnahmen.<br />

Neue europäische Überlegungen<br />

In den letzten Monaten haben Vorgänge um das Flüchtlingsschiff „Cap Anamur“<br />

<strong>und</strong> die Idee, Flüchtlingslager in Nordafrika einzurichten, in Deutschland eine lebhafte<br />

Diskussion ausgelöst. Überlegungen dieser Art sind nicht vollständig neu,<br />

sondern in Ansätzen auch bereits in einschlägigen Dokumenten der Europäischen<br />

Union enthalten. Hierauf hat der B<strong>und</strong>esinnenminister mehrfach hingewiesen. Die<br />

daraufhin einsetzenden öffentlichen Erörterungen haben das Augenmerk auf Aktivitäten<br />

zur Entwicklung einer einschlägigen gemeinsamen Politik <strong>und</strong> einer Verwaltungszusammenarbeit<br />

auf europäischer Ebene gelenkt. Diese soll kurz skizziert<br />

werden:<br />

Der Europäische Rat von Tampere hat im Oktober 1999 auf die Notwendigkeit<br />

eines umfassenden <strong>Migration</strong>skonzepts aufmerksam gemacht <strong>und</strong> hervorgehoben,<br />

dass die Wanderungsbewegungen in sämtlichen Phasen effizienter gesteuert<br />

werden müssten <strong>und</strong> ein partnerschaftliches Verhältnis zu den Drittländern für<br />

den Erfolg einer solchen Politik zur Förderung der gemeinsamen Entwicklung von<br />

entscheidender Bedeutung sei. Im Juni 2002 hat der Europäische Rat von Sevilla<br />

die Einbindung der Einwanderung in die Beziehungen der Union zu Drittländern<br />

<strong>und</strong> die Bedeutung einer intensiveren Zusammenarbeit mit Drittländern zur<br />

Steuerung der <strong>Migration</strong> einschließlich der Prävention <strong>und</strong> Bekämpfung der illegalen<br />

Einwanderung <strong>und</strong> des Menschenhandels betont. In den Schlussfolgerungen<br />

vom 18. November 2002 hat der Rat die Gemeinschaft aufgefordert, die Bereitstellung<br />

einer geeigneten Unterstützung von Drittländern bei der Umsetzung der<br />

in alle künftigen Kooperations-, Assoziations- oder entsprechenden Abkommen<br />

aufzunehmenden Klausel über die gemeinsame Steuerung der Wanderungsbewegungen<br />

<strong>und</strong> die obligatorische Rückübernahme im Falle der illegalen Einwanderung<br />

zu prüfen.<br />

Im Zuge dieser gemeinsamen <strong>Migration</strong>spolitik der EU-Staaten mit Drittländern<br />

sind unter anderem die folgenden Dokumente von Bedeutung:<br />

• Entscheidung des Rates 2002/463/EG vom 13. Juni 2002 über ein Aktionsprogramm<br />

für Verwaltungszusammenarbeit in den Bereichen Außengrenzen, Visa,<br />

Asyl <strong>und</strong> Einwanderung (ARGO-Programm; ABl. L 161 vom 19.6.2002, S. 11) <strong>und</strong><br />

dazu der Vorschlag der Kommission vom 19. Mai 2004 für eine Entscheidung des<br />

Rates zur Änderung dieser Entscheidung (KOM/2004/384 endgültig);<br />

• Mitteilung der Kommission vom März 2003 an den Rat <strong>und</strong> das Europäische Parlament<br />

über die gemeinsame Asylpolitik <strong>und</strong> die Agenda für den Flüchtlingsschutz;<br />

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