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Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

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<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Wintersemester <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong><br />

1 01 5 038<br />

Daniel Mollenhauer<br />

BA-Geschichtswissenschaft / Europäische Geschichte<br />

20.02.<strong>2007</strong> 12:12:54<br />

Vergangenheitsbewältigung? Deutschland, Frankreich und die<br />

Erinnerung an die „dunklen Jahre” (1933-1945 bzw. 1940-1944)<br />

119/859<br />

Mo 10—12 LG 4 D07<br />

HS WP<br />

Q<br />

D<br />

Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.<br />

Der unübersetzbare und problematische Begriff der „Vergangenheitsbewältigung” ist in der<br />

Bundesrepublik in den 1950er Jahren geprägt worden, um die verschiedenen Versuche zu<br />

bezeichnen, moralische und materielle Wiedergutmachung für die nationalsozialistischen<br />

Verbrechen zu leisten. Die dahinter stehende Vorstellung, mit der Vergangenheit könne auf<br />

diese Weise irgendwann „abgeschlossen” werden, hat sich inzwischen längst als Utopie (wenn<br />

nicht als Ideologie) herausgestellt. „Vergangenheitsbewältigung” erscheint heute als ein<br />

permanenter Prozess, der durch eine jeweils zeitspezifische Kombination von materiellen<br />

Reparationen, justizieller Aufarbeitung, historischer Forschung, ritualisiertem Gedenken und<br />

wertender Deutung geprägt wird.<br />

In diesem Seminar wollen wir die Versuche einer so verstandenen<br />

„Vergangenheitsbewältigung” in einer vergleichenden, deutsch-französischen Perspektive<br />

diskutieren. Dabei geht es sowohl darum, die jeweiligen nationalen Erinnerungen an die<br />

„dunklen Jahre” der nationalen Geschichte (1933-45 bzw. 1940-44) herauszuarbeiten, als auch<br />

darum, die Formen des nationalen Gedenkens zu untersuchen. Welche Aspekte der<br />

Vergangenheit wurden <strong>im</strong> öffentlichen Diskurs hervorgehoben, welche wurden – bewusst oder<br />

unbewusst – verschwiegen oder vergessen? Welche „Konjunkturen“ der Erinnerungspolitik<br />

lassen sich beobachten? Wer sind die Akteure dieser Politik, welche Rolle spielten einerseits der<br />

Staat, andererseits private Initiativen bzw. die „Zivilgesellschaft“? Welche „Medien“ (Literatur,<br />

Kunst, Justiz, öffentlicher Diskurs) kamen dabei zum Einsatz?<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung ist eine mehrtägige Exkursion zu deutschen und französischen<br />

Gedenkstätten geplant.<br />

Literatur:<br />

Peter Reichel,Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-<br />

Diktatur von 1945 bis heute, München 2001; Norbert Frei, 1945 und wir. Das Dritte Reich <strong>im</strong><br />

Bewusstsein der Deutschen, München 2005; Jürg Altwegg, Die langen Schatten von Vichy,<br />

München 1998; Henry Rousso, The Vichy Syndrome. History and memory in France since 1944,<br />

Cambridge 1991.

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