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Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

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<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Wintersemester <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong><br />

1 08 0 030<br />

BA-Germanistik<br />

20.02.<strong>2007</strong> 12:13:02<br />

Wolfgang Struck<br />

Literatur des 18./19.Jhs. (L2): Christoph Martin Wieland<br />

366/859<br />

Di 10—12 LG 4 D06<br />

S WP<br />

Q TZB auf 20<br />

Referat mit schriftl. Vorlage – veranstaltungsbegl. Hausarbeit – selbstständige<br />

Hausarbeit (komplexe schriftl. Arbeit) <br />

Kursanmeldung ausschließlich über<br />

www.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/onlineanmeldung/<br />

vom 25.09.06 (12:00 Uhr) bis 13.10.06 (12:00 Uhr) mit EBN: W06L12<br />

Ein wohlmeinendes literaturgeschichtliches Urteil sieht in Wieland in erster Linie einen<br />

'Anfänger'. Ihm komme, so formuliert es Wolfgang Preisendanz, das Verdienst zu, "tatsächlich<br />

die ersten modernen Romane in deutscher Sprache geschrieben" zu haben. Eine solche<br />

(gattungs-) geschichtliche 'Rettung' eines schon zu Lebzeiten als anachronistisch verrufenen<br />

Schreibens ist jedoch nicht ganz unproblematisch: zum einen blendet sie (fast) alles aus, was<br />

Wieland außer Romanen noch geschrieben hat, zum anderen verstellt sie auch den Blick auf die<br />

Romane selbst. Indem sie Wieland an den Anfang einer Entwicklung rückt, entrückt sie ihn<br />

zugleich in ein Stadium des noch Unfertigen, eben in das Anfangsstadium einer Gattung, die<br />

erst noch 'zu sich' finden muß. Im Seminar soll es dem gegenüber darum gehen, Wieland<br />

stärker <strong>im</strong> Kontext seiner Zeit zu sehen – literaturgeschichtlich heißt das: als Autor des<br />

Rokoko, einer Epoche, die sich vor allem über das Spiel definiert. In den Blick rücken damit<br />

sowohl die häufig erotisch-frivolen 'kleinen Formen', etwa in Comische Erzählungen (1765)<br />

oder Dschinnistan oder Auserlesene Feen- und Geistermärchen (1786), als auch die digressiven<br />

und transgressiven Elemente in den Romanen, so das Feenmärchen in Der Sieg der Natur über<br />

die Schwärmerey, oder die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva, Eine Geschichte, worinn<br />

alles Wunderbare natürlich zugeht (1764) oder der parodistisch inszenierte Kulturwechsel Der<br />

goldne Spiegel oder Die Könige von Scheschian. Eine wahre Geschichte aus dem<br />

Scheschianischen übersetzt (1772) – eine Travestie nicht zuletzt jener drei Jahre, die Wieland<br />

als Professor der Philosophie in <strong>Erfurt</strong> verbrachte.

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