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Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

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<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Wintersemester <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong><br />

1 03 4 102<br />

Wolfgang Struck<br />

Claire Goll: Prosa und Lyrik der 1920er Jahre<br />

BA-Literaturwissenschaft / Deutsche Literaturwissenschaft<br />

20.02.<strong>2007</strong> 12:12:58<br />

235/859<br />

Mi 10—12 LG 1 222<br />

S 1 WP<br />

Q<br />

D<br />

Referat m. schriftl. Vorlage – veranstaltungsbegl. schriftl. Arbeit –<br />

selbstständige schriftl. Arbeit (komplexe Arbeit) – Studienarbeit (komplexe Arbeit) <br />

Sie schreibt auf deutsch und französisch, sie schreibt Gedichte, Erzählungen, Romane,<br />

Modeberichte, politische Pamphlete, Theater- und Filmrezensionen, schreibt „Das Tagebuch<br />

eines Pferdes“, ein Gedicht in Prosa, „Lyrische Films“, sie übersetzt und ediert: Claire Goll,<br />

1890 als Klara Aischmann in Nürnberg geboren, gestorben 1977 in Paris, ist eine<br />

Grenzgängerin zwischen den Kulturen und Sprachen ebenso wie zwischen den literarischen<br />

Formen und Genres. Den Ausgangspunkt bildet dabei das Deutschland nach dem<br />

Zusammenbruch des Wilhelminischen Kaiserreichs, den Goll als Chance einer kulturellen<br />

Modernisierung und Internationalisierung begreift. Vor diesem Hintergrund entstehen<br />

programmatische Übersetzungsarbeiten wie eine Anthologie moderner amerikanischer Lyrik<br />

(Die Neue Welt, 1921) und die deutsche Ausgabe von René Marans „véritable roman nègre“<br />

Batouala („Batuala. Ein echter Negerroman“, 1922). Vor allem aber sind es Golls Dichtungen,<br />

die auf originelle Weise literarische Avantgarde und Populärkultur verbinden - Goll selbst nennt<br />

als literarische Vorbilder in einem Atemzug den französischen Surrealismus, die<br />

afroamerikanische Harlem Renaissance und die Abenteuerromane Karl Mays, um ihnen dann<br />

die Filme Charlie Chaplins und Douglas Fairbanks, die Musik der Cabarets und die Tänze<br />

Josephine Bakers an die Seite zu stellen -, mit denen sie zu einer der konsequentesten<br />

Vertreterinnen literarischer Moderne in der We<strong>im</strong>arer Republik wird; Texte, die gerade in ihrer<br />

formalen und inhaltlichen Suche nach Modellen interkultureller Erfahrung bis heute faszinierend<br />

erscheinen: die Lyriksammlungen Mitwelt (1918) und Lyrische Films (1922), Novellen und<br />

Kurzprosa (erstmals gesammelt in: Der Gläserne Garten. Prosa von 1917-1939, hg. und<br />

kommentiert von Barbara Glauert-Hesse, Berlin: Argon 1989), die Romane Der Neger Jupiter<br />

raubt Europa (1926) und Ein Mensch ertrinkt (1931). Neben der Lektüre dieser Texte soll das<br />

Seminar Ausblicke auf die späteren – autobiographisch gefärbten – Romane Der gestohlene<br />

H<strong>im</strong>mel (1941), Traumtänzerin und Ich verzeihe keinem. Eine Chronique scandaleuse unserer<br />

Zeit (1978), sowie auf die Übersetzungsarbeiten umfassen.<br />

Literatur:<br />

zur Anschaffung empfohlen: die <strong>im</strong> Wallstein-Verlag erschienenen Neuausgaben von Der Neger<br />

Jupiter raubt Europa, Ein Mensch ertrinkt und Der gläserne Garten; ein Reader mit nicht mehr<br />

erhältlichen Texten wird vor Semesterbeginn zur Verfügung gestellt

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