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Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

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<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Wintersemester <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong><br />

1 03 1 048 Diese Lehrveranstaltung findet nicht statt!<br />

Bettine Menke<br />

BA-Literaturwissenschaft / Kernbereich<br />

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16.10.<strong>2006</strong><br />

18.12.<strong>2006</strong><br />

09.01.<strong>2007</strong><br />

15.01.<strong>2007</strong><br />

23.01.<strong>2007</strong><br />

29.01.<strong>2007</strong><br />

06.02.<strong>2007</strong><br />

20.02.<strong>2007</strong> 12:12:57<br />

LG 2<br />

LG 1<br />

LG 4<br />

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Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.<br />

Das Erscheinen zu diesem ersten Termin (16.10.<strong>2006</strong>, 16:00 Uhr) ist unbedingt erforderlich:<br />

Themen-Absprachen!)<br />

Ein Zusatztermin für eine weitere Sitzung Anfang Januar wird vereinbart.<br />

191/859<br />

Witz (ingenium. esprit. wit. Geist. pun. Scherz. joke). Welchen Sinn der<br />

Unsinn macht.<br />

S 1 WP<br />

Q<br />

D<br />

Die vorbereitende Lektüre zentraler Texte ist sinnvoll. Es wird empfohlen, Referatsthemen<br />

bereits während der Semesterferien vorzubereiten.<br />

Sprachlicher Unsinn und Sinn bedingen sich. Sprachliche Mechanismen (Un-Sinn) haben<br />

Sinneffekte und umgekehrt wird am Sinn seine unsinnige Verfaßtheit deutlich. Der Sinn gerät<br />

in gefährliche Nähe zum Nonsense. Der Witz legt dies offen. Im Moment der Überraschung,<br />

Verwunderung, Verblüffung erzeugt der Witz auch eine Aufmerksamkeit für sein eigenes<br />

Verfertigtsein.<br />

Zur Wortgeschichte gehört die Übersetzung von ingenium in wit (<strong>im</strong> 18. Jh.), das wie esprit<br />

soviel wie die geschwinde Gedankenverbindung meine, die Rede von Witz als „Vermögen“ oder<br />

„die fähigkeit, versteckte zusammenhänge vermöge einer besonders lebhaften und vielseitigen<br />

kombinationsgabe aufzudecken und durch eine treffende und überzeugende formulierung zum<br />

Ausdruck zu bringen“ (Gr<strong>im</strong>ms Deutsches Wörterbuch). Derart erhält der Witz eine zentrale<br />

Bedeutung für die Poetik.<br />

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird das rhetorische Funktionieren des Witzes<br />

zunächst zugunsten der Verstandesvermögen und des Tiefsinns abgewertet, dann<br />

weitreichender das witzige ingenium vom Genie abgelöst. In diesem Feld der Verschiebungen,<br />

Auf- und Abwertungen spielt sich die Begründung der Ästhetik ab. Es wird durch die folgenden<br />

Stichworte abgesteckt: eprit – bel esprit – wit – Geist- sinnreicher Einfall – Genie – Fantasie<br />

(inventio – ingenium – fantasia) – Spott – Scherz – Wortspiel – pun – Kalauer.<br />

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts meint Witz nicht mehr den, „den der Witzige hat“ (wit),<br />

sondern den, „den [dies]er macht“ (joke) – wie Freud akzentuiert.<br />

Die Perspektive der Pragmatik des Witzes, d.i. dessen Ökonomie, wird durch die berühmte<br />

Abhandlung von Sigmund Freud über den Witz von 1905 eröffnet. Witzhörer und –erzähler<br />

treffen <strong>im</strong> Witz auf eine sprachlich-mechanische Verfaßtheit, die – so Freud – Artikulation des<br />

Unbewußten ist.<br />

Über die individuelle D<strong>im</strong>ension hinaus faßt Freud den Witz als sozialen Vorgang (zwischen<br />

Witzerzähler und –hörer) auf. Nicht zuletzt an den jüdischen Witzen, die er gesammelt hat,<br />

entwickelt er eine Theorie des Witzes, in der die Ökonomie und das spezifische Soziale des<br />

Witzes zusammenhängen.<br />

Literatur:<br />

Art. “Witz”, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob u. Wilhelm Gr<strong>im</strong>m (Leipzig 1854-1984), repr.<br />

München, 1984.<br />

A.Battistini, „Acutezza“, Historisches Wörterbuch der Rhetorik, hg. v. G. Ueding, Tübingen,<br />

1992, Sp. 88-100.<br />

V. Kapp, „Argutia-Bewegung“, Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Sp. 991-98.<br />

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