Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

Universität Erfurt –Lehrveranstaltungsangebot Wintersemester 2006/2007
1 16 6 018
Stamatios Gerogiorgakis
20.02.2007 12:13:10
Orthodoxe Religionsphilosophie und moderne Wissenschaftstheorie:
Florenskij, Swinburne, Nesteruk
MA-Religionswissenschaft / B4 Kulturgeschichte des Orthodoxen Christentums
591/859
Mi 16—18 LG 4 D05
S WP – 6 LP
D
Referat mit schriftl. Ausarbeitung (ca. 12 S.)
Die erste Sitzung findet erst am 25.10.06 statt.
In diesem Seminar werden drei moderne religionsphilosophische Ansätze erörtert, die mit
exaktwissenschaftlichen Fragestellungen zusammenhängen. Der russische Theologe und
Mathematiker Pavel Florenskij (1882-1937) hat Probleme der zweiwertigen Logik und des
Implikationsbegriffs vor dem Hintergrund einer christlichen Weltsicht angesprochen. Der
Oxforder Philosoph Richard Swinburne (geb. 1934) hat mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitstheorie
eine Naturtheologie entwickelt, die seit seinem Übertritt zur orthodoxen Kirche Mitte der 90er
Jahre diesem spezifischen religiösen Kontext Rechnung trägt. Der in Portsmouth und
Cambridge lehrende Alexei Nesteruk (geb. 1957) zeigt, dass der orthodoxen Theologie eine
"offene Wissenschaftstheorie" entspreche, die den antinomischen Charakter physikalischer
Paradoxien berücksichtigt.
Literatur:
FLORENSKY, P., The Pillar and Ground of the Truth, Princeton, 1997; NESTERUK, A., Light from
the East: Theology, Science and the Eastern Orthodox Tradition, Minneapolis MN, 2003;
SWINBURNE, R., The Existence of God, Oxford, 1991; SWINBURNE, R., The Resurrection of God
Incarnate, Oxford, 2003.