22.12.2012 Aufrufe

Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Universität</strong> <strong>Erfurt</strong> –<strong>Lehrveranstaltungsangebot</strong> Wintersemester <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong><br />

1 12 1 010<br />

MA-Geschichtswissenschaft / Europäische Geschichte<br />

20.02.<strong>2007</strong> 12:13:08<br />

Claudia Kraft<br />

Transnationale Kommunikation <strong>im</strong> 19. und 20. Jh. zwischen<br />

westeuropäisch/nordatlantischen und osteuropäischen<br />

Frauenbewegungen<br />

533/859<br />

Do 16—18 LG 4 D07<br />

HS WP – 6 LP<br />

D<br />

schriftl. Arbeit, kompl. Aufgabe (ca. 15 S.) – Referat mit schriftl. Ausarbeitung (ca. 12<br />

S.) <br />

In der Veranstaltung werden die Kommunikations-, Transfer- und Verflechtungsbeziehungen<br />

zwischen den Frauenbewegungen <strong>im</strong> westeuropäisch/nordatlantischen Raum und ihren<br />

Pendants in Mittel- und Osteuropa untersucht. Dabei spannt sich der thematische Rahmen von<br />

den Praktiken und AkteurInnen der Ersten Frauenbewegung seit der Mitte des 19. über die der<br />

Zweiten Frauenbewegung, die sich vor allem seit den späten sechziger Jahren des 20.<br />

Jahrhunderts ausgehend von den politischen und sozialen Protestbewegungen in Westeuropa<br />

und den USA entwickelte, hin zur jüngsten Vergangenheit, die durch einen verstärkten<br />

Wertetransfer seit dem Zusammenbruch der staatssozialistischen Systeme in Mittel- und<br />

Osteuropa gekennzeichnet ist. Von Interesse ist vor allem, wie emanzipatorische Konzepte in<br />

unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Kontexten rezipiert, adaptiert, reformuliert<br />

oder auch verworfen wurden. Am Beispiel der Frauenbewegung als einer der bedeutendsten<br />

sozialen Bewegung des 19. und 20. Jahrhunderts soll eine historische Betrachtungsweise<br />

erprobt werden, die nicht a priori von einer hierarchisierenden West-Ost-Konstellation ausgeht.<br />

Anhand dieses konkreten Beispiels soll nach der Brauchbarkeit unterschiedlicher methodischer<br />

Konzepte gefragt werden. Es wird untersucht, inwieweit eine vergleichende<br />

Geschichtsschreibung durch Ansätze der Transfer- oder der Verflechtungsgeschichte ergänzt<br />

oder vielleicht auch ersetzt werden kann. Besonders geeignet erscheint der<br />

Forschungsgegenstand Frauenbewegung dadurch, dass der Kommunikations- und<br />

Handlungsraum, in dem Konzepte formuliert und Praktiken erprobt wurden, sich sehr häufig<br />

nicht mit (national)staatlichen Grenzen deckte. Stattdessen wurden bewusst internationale<br />

Diskussionsforen und Institutionen zur Formulierung emanzipatorischer Agenden in den Dienst<br />

genommen. Somit wird auch zu fragen sein, inwieweit eine Geschichte des Transnationalen<br />

zum Aufbrechen häufig nationalgeschichtlich determinierter Meistererzählungen beitragen kann.<br />

Literatur:<br />

Elisabeth Frysak/Margareth Lanzinger/Edith Saurer (Hrsg.): Women's Movements, Networks<br />

and Debates in post-communist Countries in the 19th and 20th Centuries (= L'Homme-<br />

Schriften Bd. 13), Köln / We<strong>im</strong>ar / Wien <strong>2006</strong>; Kaelble, Hartmut: Der historische Vergleich:<br />

eine Einführung zum 19. und 20. Jahrhundert. Frankfurt/Main 1999; McFadden, Margaret H.:<br />

Golden Cables of Sympathy. The Transatlantic Sources of Nineteenth Century Feminism.<br />

Lexington 1999; Sylvia Paletschek/Bianca Pietrow-Ennker (Hrsg.): Women’s Emancipation<br />

Movements in the Nineteenth Century. A European Perspective. Stanford 2004; Michael<br />

Werner/Bénédicte Z<strong>im</strong>mermann (Hrsg.): De la comparaison á l’histoire croisée. Paris 2004;<br />

Susan Z<strong>im</strong>mermann: Frauenbewegungen, Transfer und Trans-Nationalität. Feministisches<br />

Denken und Streben <strong>im</strong> globalen und zentralosteuropäischen Kontext des 19. und 20.<br />

Jahrhunderts. In: Transnationale Öffentlichkeiten und Identitäten <strong>im</strong> 20. Jahrhundert.<br />

Frankfurt/Main, New York 2002, hrsg. v. Harmut Kaelble, Martin Kirsch, Alexander Schmidt-<br />

Gernigk, S. 263-302.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!