Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

Universität Erfurt –Lehrveranstaltungsangebot Wintersemester 2006/2007
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BA-Germanistik
20.02.2007 12:13:02
Diethard Heinze
Literatur des 20./21. Jahrhunderts (L2): Essayistik in der
„Literaturgesellschaft“ – Zum poetologischen Diskurs in der DDR
368/859
Di 12—14 LG 1 222
S WP
Q TZB auf 30
D
Referat mit schriftl. Vorlage – veranstaltungsbegl. Hausarbeit – selbstständige
Hausarbeit (komplexe schriftl. Arbeit)
Kursanmeldung ausschließlich über
www.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/onlineanmeldung/
vom 25.09.06 (12:00 Uhr) bis 13.10.06 (12:00 Uhr) mit EBN: W06L14
In der offiziellen Kulturpolitik der DDR stand der Begriff "Literaturgesellschaft" für den
Anspruch, den literarischen Diskurs in den sozialistischen Gesellschaftsentwurf zu integrieren.
Die Dissonanz zwischen diesem Anspruch und dem realen Literaturbetrieb thematisierten viele
Autoren mit Beharrlichkeit und literaturtheoretischem Anspruch.
Das Seminar befasst sich mit Essays von Autoren aus 3 Generationen, für die Brecht, Wolf und
Kolbe exemplarisch genannt sein sollen. Die essayistischen Reflexionen gehen oft über das
Bedürfnis nach Selbstverständigung und kulturpolitischer Auseinandersetzung hinaus. So
werden insbesondere Fragen des Wirklichkeitsbezugs (Realismus, Mimesis, Grenzen der
Darstellbarkeit etc.), der Öffentlichkeit (Diskursivität, Literatursystem, Kanonisierung etc.) und
der Geschichtlichkeit (Utopie, Authentizität, Intertextualität etc.) von Literatur thematisiert.
Franz Fühmanns Großessay "Vor Feuerschlünden"/"Der Sturz des Engels" reflektiert die
"Erfahrung mit Georg Trakls Gedicht" im biographischen Kontext, er soll im Zentrum der
Diskussion um die Problematik der verspäteten Moderne in der DDR stehen.
Literatur:
Franz Fühmann: Vor Feuerschlünden. Erfahrung mit Georg Trakls Gedicht, Rostock 1982 [u.d.T.
Der Sturz des Engels. Erfahrungen mit Dichtung, Hamburg 1982];
Weitere Titel werden rechtzeitig bekannt gegeben!