Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

Universität Erfurt –Lehrveranstaltungsangebot Wintersemester 2006/2007
1 03 2 055
Susanne Frank
Imperiale Diskurse im Osten
20.02.2007 12:12:57
BA-Literaturwissenschaft / Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
199/859
Di 18—20 LG 1 223
S 2 WP
Q
D
Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.
Am Beispiel der russischen Kultur sollen disziplin- und gattungsüberschreitende Diskurse in den
Blick genommen werden, die insbesondere seit dem 18. Jahrhundert Strategien der imperialen,
integrativen Identitätskonstruktion und der territorialen Ermächtigung verfolg(t)en. Da die
meisten von ihnen, wie z.B. Eurasianismus oder Nomadologie mit der Bestimmung der Spezifik
der russischen Kultur als imperiale Kultur auf der Basis ihrer geographischen Situierung
beschäftigt sind, können sie auch als geokulturologische Diskurse bezeichnet werden. Anhand
von Beispielen aus der Kulturphilosophie, der Ethnographie, der Landeskunde ("kraevedenie"),
der Anthropogeographie und Geopolitik, der Publizistik und der Literatur sollen ihre zentralen
Konzepte und Figuren (Hybridität, Sowohl-als-auch, innere Dynamik/Instabilität,
mikrokosmische Autarkie, Totalität usw.) und ihre Entwicklung herausgearbeitet werden.
Literatur:
D. Zamjatin, Metageografija: Prostranstvo obrazov i obrazy prostranstva, Moskva 2004.
Karl Schlögel, Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik,
München 2003.
1 03 2 056
Susanne Frank
Jaroslav Hašeks Švejk im Kontext der Weltkriegsliteratur
BA-Literaturwissenschaft / Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Mi 10—12 LG 2 213
S 1 WP
Q
D
Die Prüfungsleistungen werden bis zum Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.
Das Seminar stellt den Roman Jaroslav Hašeks "Osudy dobrého vojáka Švejka za svetové
války" (1921-23) in den weiteren Kontext der Weltkriegsliteratur, in dem der in der pikaresken
Tradition stehende unvollendete Roman als Solitär erscheint. Im historischen Vergleich mit
Texten, deren Tendenzen zwischen der Auffassung des Krieges als Ort nationaler
Identitätsstiftung (Legionärsliteratur) und als Ort der Zerstörung von Biographien und
Gesellschaften (K. Kraus, A. Zweig, L-F. Céline u.a.) lagen soll die Spezifik dieses wichtigsten
tschechischen Beitrags zur Welt-Kriegs-Literatur als (anti)nationaler und (anti)politischer (Anti-
)Kriegsroman herausgearbeitet werden.
Literatur:
Schamschula, Walter (Hg.) 1989. Jaroslav Hašek. 1883-1983. Proceedings of the international
Hašek-Symposium Bamberg, June 24-27, 1983, Frankfurt u.a.