Lehrveranstaltungsangebot im WS 2006/2007 - Universität Erfurt

Universität Erfurt –Lehrveranstaltungsangebot Wintersemester 2006/2007
1 10 2 003
Tanja Zimmermann
Liebe zwischen sensus spiritus und sensus corporis
BA-Slawistik / Literaturwissenschaft
20.02.2007 12:13:03
392/859
Do 10—12 LG 4 D03
S WP 2
O
D
Referat mit schriftl. Vorlage
Die Literatur über die Liebe, sei es zu Gott oder zu den Menschen, lebt von dem Brückenschlag
zwischen einem Pol des Sinnlichen und einem des Transzendenten. Werden die Extreme jedoch
einseitig gesteigert, antwortet auf die Dematerialisierung des Körpers die Fetischisierung
seiner Teile oder Substitute. In der Veranstaltung werden verschieden Formen von Liebeslyrik
und -prosa aus verschieden Epochen in Ost und West exemplarisch analysiert: das Hohelied
und Ovids Metamorphosen, Minnesang und Troubadourlyrik, Petrarkismus und
Antipetrarkismus, der Briefroman des 18. und die Lyrik des 20. Jahrhunderts. In der Literatur
werden rhetorische Mittel des Unaussprechbaren und der Intensivierung des Sinnlich-Erotischen
vorgestellt. Parallel dazu werden auch verschiedene Realisierungen der bildenden Kunst und
ihre Ikonographie untersucht.
Literatur:
Barthes, Roland 1992. Fragmente einer Sprache der Liebe, Frankfurt am Main (fr. 1973);
Kristeva, Julia 1989. Geschichten von der Liebe, Frankfurt am Main (fr. 1983); Luhmann, Niklas
1994. Liebe als Passion. Zur Kodierung der Intimität, Frankfurt am Main; Kamper, Dieter/Wulf,
Christoph (Hg.) 1988. Das Schicksal der Liebe, Weinheim-Berlin; Kamper, Dieter/Wulf,
Christoph (Hg.) 1984. Das Schwinden der Sinne, Frankfurt am Main; Kamper, Dieter/Wulf,
Christoph (Hg.) 1982. Die Wiederkehr des Körpers, Frankfurt am Main; Heckendorn Cook,
Elisabeth 1996. Epistolar Bodies. Gender and Genre in the Eighteenth-Century Republic of
Letters, Stanford.
1 10 2 004
Susanne Frank
Viktor Šklovskij
BA-Slawistik / Literaturwissenschaft
Mi 14—16 LG 2 200
S WP 3
O
D
In diesem Seminar werden die wichtigsten theoretischen und literarischen Texte des
Mitbegründers, Hauptvertreters und ‚Überlebenden’ des russischen Formalismus gelesen.
Entlang der Biobibliographie soll die Entwicklung und Transformation der zentralen Begriffe,
Konzepte und Prinzipien (wie Erweckung, Verfremdung, Faktur, Sujetlosigkeit usw.) im Kontext
von Theorie- und Kulturgeschichte verfolgt werden.
Literatur:
Speck, St. Von Šklovskij zu de Man. Zur Aktualität formalistischer Literaturtheorie, München
1997.
Jonscher, B. Viktor Šklovskij. Leben und Werk bis zum Beginn der dreißiger Jahre unter
besonderer Berücksichtigung des Verfremdungsbegriffs, Leipzig 1994.