04.03.2014 Aufrufe

Download gesamtes Buch: 341 S., PDF-File 2825 MB - Internetloge.de

Download gesamtes Buch: 341 S., PDF-File 2825 MB - Internetloge.de

Download gesamtes Buch: 341 S., PDF-File 2825 MB - Internetloge.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

100<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r sozialen I<strong>de</strong>ntität entwickelt je<strong>de</strong>r die<br />

Auswahl-, Bewertungs- und Ordnungsstrategien und -<br />

muster<br />

seines Verhaltens gegenüber <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s<br />

Systems, auch seine "ökonomische I<strong>de</strong>ntität" (in Beruf und<br />

Freizeit, als Konsument und Produzent usw.), aber auch seine<br />

religiöse, kulturelle und national geprägte I<strong>de</strong>ntität.<br />

Vergegenwärtigen wir uns dies wie<strong>de</strong>rum an einem Facharbeiter<br />

in <strong>de</strong>r obigen Figur 2. Aus <strong>de</strong>n ihn in seiner Familie usw.<br />

umgeben<strong>de</strong>n Zustän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schichte in wirtschaftlicher,<br />

politischer, kultureller und sprachlicher Hinsicht entwickelt er<br />

seine I<strong>de</strong>ntität, sehr wohl aber im Gesamtgefüge <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Schichten, die über und unter ihm sind. Vor allem die Summe<br />

dieser Über- und Unterordnungen sind für seine I<strong>de</strong>ntität sehr<br />

wichtig, sie lassen ihn erkennen, dass er in vieler Hinsicht<br />

diskriminiert, unterbewertet und missachtet ist.<br />

1.3.5.1.2 Die Sozialisation <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r von Minoritäten<br />

Auch hier gelten mit beson<strong>de</strong>rem Nachdruck die obigen<br />

Überlegungen zur I<strong>de</strong>ntitätsbildung und Hybriditätsformationen<br />

von Minoritäten.<br />

Grundsatz:<br />

Die I<strong>de</strong>ntitätsstrategien <strong>de</strong>r Minorität spielen sich nicht im<br />

luftleeren Raum ab und auch nicht in einem Spektrum von<br />

Wahlmöglichkeiten an Wertbereichen, aus <strong>de</strong>nen die Minorität<br />

zwischen lila (Min<strong>de</strong>rheit) und grün (Mehrheit) wählen könnte. Es<br />

ist also nicht so, dass die Minorität bei ihrer Integration in ein<br />

grünes Mehrheitssystem gleichsam von sich aus entschei<strong>de</strong>n<br />

könnte, in welchem Ausmaß und mit welchen Inhalten sie sich<br />

grüne (Sprache-Kultur-Wirtschaft-Politik)-Werte <strong>de</strong>r<br />

Mehrheitsgesellschaft aneignen will und wie weit sie bei Lila<br />

verharren o<strong>de</strong>r sich auf jenes zurückziehen will. Die Bemühung<br />

um einen Übergang zu grünen (Sprache-Kultur-Wirtschaft-<br />

Politik)-Werten <strong>de</strong>r Mehrheitsgesellschaft erfolgt nämlich in <strong>de</strong>r<br />

Regel unter zum Teil starken Ablehnungs-, Ausschließungs- und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!