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4.3 Der Kulturkonflikt: Westliche Kultur-Islam 201<br />

Grundlage für die Überwindung <strong>de</strong>r Krise, die nach <strong>de</strong>m<br />

11.September 2001 global sichtbar wur<strong>de</strong>.<br />

Dem nähert sich Bassam Tibi, zitiert nach (Fo 11, S. 93): "Die heute<br />

fortschreiten<strong>de</strong> Entwestlichung <strong>de</strong>r Welt beschränkt sich nicht allein auf<br />

eine Beanstandung westlicher Macht in Politik und Wirtschaft.<br />

Entwestlichung meint auch, dass die bisher als universell<br />

angenommenen Normen und Werte und damit die Form <strong>de</strong>s Diskurses<br />

selbst angefochten wer<strong>de</strong>n."<br />

Die erwähnten aristokratischen Systeme besitzen erhöhte<br />

Differenzierung, Autonomisierung aller gesellschaftlichen<br />

Faktoren (institutionelle Trennung von Religion und Politik,<br />

<strong>de</strong>mokratische Strukturen, Trennung von Gesetzgebung, Justiz<br />

und Verwaltung, verfassungsrechtlich verankerte<br />

Individualrechte, formale (nicht materielle) Rechtsgleichheit,<br />

Mechanismen <strong>de</strong>s sozialen Ausgleichs usw.). Trotz<strong>de</strong>m sind sie<br />

vertikal geschichtet und enthalten bereits in sich wesentliche<br />

Elemente struktureller interner Diskriminierung und<br />

Unterdrückung. Die in <strong>de</strong>n Systemen als zivilisatorische<br />

Hochkultur betonte und an<strong>de</strong>ren Systemen gegenüber mit<br />

moralischer Überlegenheit betonten Wertsysteme verschleiern<br />

die durch diese Systeme ausgeübten politischen Dominanz- und<br />

Unterdrückungspotentiale (beson<strong>de</strong>rs in Ressourcenkonflikten)<br />

gegenüber <strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r "Aristokratie" gelegenen<br />

Staatengruppen. Diese Vormachtstellung und ihre Privilegien<br />

stellen externe Elemente struktureller Diskriminierung und<br />

Gewalt dar. Im Laufe <strong>de</strong>r Geschichte haben Aristokratien stets<br />

ihre moralische, kulturelle und zivilisatorische Überlegenheit als<br />

politische Doktrin zur Ausweitung und Erhaltung von<br />

Machtpositionen gegenüber "min<strong>de</strong>ren" an<strong>de</strong>ren Gruppierungen<br />

und Staaten eingesetzt. Erfahrungsgemäß haben Aristokratien<br />

kaum jemals freiwillig und von sich aus auf ihre Privilegien<br />

zugunsten <strong>de</strong>r unterprivilegierten Gruppen verzichtet und mit<br />

ihnen einen gesellschaftlichen Ausgleich gesucht. Es ist auch<br />

nicht sicher, dass die Staaten <strong>de</strong>r 1. Welt in <strong>de</strong>r Lage sein<br />

wer<strong>de</strong>n, die Phase 3 <strong>de</strong>r Evolution zu erreichen.<br />

Selbstverständlich besitzen die dominierten und diskriminierten<br />

Staaten in sich selbst interne Dominanz- und<br />

Unterdrückungsstrukturen mit einer privilegierten "Aristokratie",

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