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6.2. Der Aspekt einer neuen Aufklärung 261<br />

aufge<strong>de</strong>ckt und eine über Hegel hinausgehen<strong>de</strong> Struktur <strong>de</strong>r<br />

göttlichen Rationalität erschlossen, welche <strong>de</strong>n Gegensatz von<br />

Allgemeinem und Beson<strong>de</strong>rem bei Kant und Hegel relativiert und<br />

vor allem für <strong>de</strong>n Menschen eine I<strong>de</strong>ntitätstheorie erschließt, bei<br />

<strong>de</strong>r das An<strong>de</strong>re, die Objektwelten und alle an<strong>de</strong>ren Subjekte<br />

nicht mehr als das Negativ-An<strong>de</strong>re, als diskriminieren<strong>de</strong> Funktion<br />

<strong>de</strong>r Bildung von I<strong>de</strong>ntität möglich, zulässig und erfor<strong>de</strong>rlich<br />

erscheinen. Die menschliche I<strong>de</strong>ntität ist hier mit <strong>de</strong>r göttlichen<br />

verbun<strong>de</strong>n und damit universalisiert, ohne dass hierbei <strong>de</strong>r von<br />

Claussen bei Hegel erkannte universale Zwang an eine<br />

spiegelbildliche Verkehrung in einer Verkehrs- und<br />

Wahrnehmungsweise einer verzerrten Welt geknüpft bliebe und<br />

ohne dass die Individuen und Völker instrumentell gefasst<br />

wür<strong>de</strong>n.<br />

Natürlich muss materialistische Sicht im Sinne Marxens je<strong>de</strong>n<br />

Bezug auf göttliche Rationalität selbst als i<strong>de</strong>ologische<br />

Verzerrung erkennen, aber es ist umgekehrt<br />

erkenntnistheoretisch nicht auszuschließen, dass <strong>de</strong>m Menschen<br />

die unendliche und absolute Rationalität Gottes in einer<br />

emanzipatorisch neuen Form erkennbar wird, wodurch nicht nur<br />

die Kategorien menschlicher I<strong>de</strong>ntitätsbildung, son<strong>de</strong>rn auch die<br />

Formen menschlicher Sozialität über die von Marx und Hegel<br />

kritisierten Verblendungs- und Entfremdungszusammenhänge,<br />

aber auch über die bei Marx und Freud bestehen<strong>de</strong>n<br />

umgekehrten Verzerrungen <strong>de</strong>r Humanität hinaus entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n, ohne dass die emanzipatorischen Potentiale <strong>de</strong>s<br />

Marxismus wie<strong>de</strong>rum restaurativ zum Negativ-An<strong>de</strong>ren wür<strong>de</strong>n<br />

und einer Verdrängung zum Opfer fielen.<br />

Wir können dies im Rahmen unseres Farbengleichnisses etwa<br />

folgend formulieren: Wenn wir im grünen System leben, sind alle<br />

unseren Gedanken über das System selbst grün. Wir sind also<br />

grün verblen<strong>de</strong>t. Die Grundfrage bleibt daher: Wann sehen wir<br />

farblos, wann sehen wir frei von <strong>de</strong>r Grünheit im System?

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