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88<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

Die gesellschaftspolitische Debatte, die zur Zukunftsgestaltung Deutschlands und<br />

Europas zu führen sein wird, ist daher: Wie ist das Zusammenleben zwischen <strong>de</strong>n sich<br />

entfrem<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Mehrheits- und Min<strong>de</strong>rheitsgesellschaften positiv zu gestalten?<br />

Mehr als 3 Millionen Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund leben allein in<br />

Deutschland, europaweit in etwa 20 Millionen. Laut Mikrozensus, wer<strong>de</strong>n im Jahre<br />

2035 ein Drittel <strong>de</strong>r Bürger in Deutschland unter 25 Jahren einen muslimischen<br />

Migrationshintergrund haben.„Der Islam ist Teil Deutschlands und Europas. Er ist Teil<br />

unserer Gegenwart und unserer Zukunft“, formulierte Innenminister Wolfgang<br />

Schäuble in seiner Regierungserklärung vom September 2006 <strong>de</strong>utlich. Trotz allem<br />

wird <strong>de</strong>r Islam von <strong>de</strong>r Mehrheitsgesellschaft als etwas wahrgenommen, dass mit<br />

<strong>de</strong>utschen/europäischen Werten nicht in Einklang steht. Deutschsein UND Muslimsein<br />

schließen sich in <strong>de</strong>r öffentlichen Wahrnehmung zunächst einmal aus. Dabei ist eine<br />

zunehmen<strong>de</strong> mediale „Muslimisierung“ türkischer, arabischer o<strong>de</strong>r iranischer Menschen<br />

festzustellen – unabhängig von ihrer säkularen und/o<strong>de</strong>r religiösen Einstellung.<br />

Dieses Forschungsprojekt verfolgt über eine Grundlagenforschung hinaus einen policyorientierten<br />

Ansatz:<br />

• Es soll eine Einflussnahme auf die Integrationspolitik in Deutschland/ Europa<br />

gelingen,<br />

• die Wahrnehmung <strong>de</strong>r Mehrheitsgesellschaft gegenüber <strong>de</strong>m muslimischen Teil<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n<br />

• und ein Anstoß zur kritischen Selbstreflexion innerhalb <strong>de</strong>r hier leben<strong>de</strong>n<br />

Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Die positive Dynamik und <strong>de</strong>r Beitrag hybri<strong>de</strong>r europäisch-muslimischer I<strong>de</strong>ntitäten<br />

zur politischen Transition, zur gesellschaftlichen Mo<strong>de</strong>rnisierung, zur kulturellen<br />

Vielfalt, zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Wettbewerbs, zur Neugestaltung von Demokratie und nicht<br />

zuletzt zur Heimatbildung in Deutschland/Europa muss <strong>de</strong>n Ängsten vor Überfremdung<br />

und Desintegration und <strong>de</strong>r überbor<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Forschung zu negativen Aspekten <strong>de</strong>r<br />

Migration stärker und expliziter gegenübergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

1.3.3.1.10 Aktuelle Beispiele:<br />

a) Seit <strong>de</strong>m Attentat vom 11.9.2001 sind die islamistischen Gruppierungen in <strong>de</strong>n<br />

Staaten <strong>de</strong>r EU, die in <strong>de</strong>zidierter Ablehnung zu <strong>de</strong>n grünen Systemwerten stehen, und<br />

teilweise als Staat im Staate agierten, verstärkt unter Beachtung.<br />

b) Der Spiegel 45/2001: "Während die sogenannten Gastarbeiter <strong>de</strong>r sechziger Jahre<br />

und <strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>r noch um eine Integration in die <strong>de</strong>utsche Mehrheitsgesellschaft<br />

bemüht waren, registrieren die Sozialwissenschaftler bei <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>skin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r ersten<br />

Einwan<strong>de</strong>rer nun einen zunehmen<strong>de</strong>n "Rückzug in die eigene Ethnie". Noch vor zehn<br />

Jahren haben ausländische Kin<strong>de</strong>r die <strong>de</strong>utsche Sprache durchweg besser beherrscht<br />

als ihre Eltern, heute ist es häufig umgekehrt." Als Grund wird eine "verstärkte<br />

Ausbildung ethnischer Strukturen" angegeben. Schlechtere Deutschkenntnisse bei <strong>de</strong>r<br />

Einschulung führt zur Erhöhung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r "Bildungsverlierer". Bis zum Jahre 2010<br />

wird sich nach einer Prognose <strong>de</strong>s Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung die<br />

Zahl <strong>de</strong>r jungen Auslän<strong>de</strong>r ohne Schulabschluss auf 660.000 erhöhen.<br />

Überin<strong>de</strong>ntifikation mit <strong>de</strong>n grünen Werten

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